Neurologie
In der Abteilung für Neurologie behandeln wir Patienten mit neurologischen Erkrankungen oder nach neurochirurgischen Eingriffen. Dabei sind wir auf die ganzheitliche Versorgung und rehabilitative Behandlung ausgerichtet.
In der Neurologie stehen das Nervensystem, dessen Erkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten im Fokus. Zudem kann das neurologische Diagnose- wie Therapiegebiet die Muskulatur umfassen, da dort zahlreiche Erkrankungen nervlich bedingt sein können. Als eigenständiges Teilgebiet der Medizin ist der Übergang der Neurologie zu Feldern wie der Psychiatrie oder Neurochirurgie mitunter fließend. In Abgrenzung insbesondere zur Neurochirurgie kommen in der Neurologie in der Regel nicht-operative Methoden und Therapien zum Einsatz.
Rehabilitation
Im Hinblick auf die Behandlung und Rehabilitation bei neurologischen Erkrankungen ist oftmals von sogenannten BAR-Kriterien die Rede. Darauf beziehen sich in der Regel auch die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Dabei handelt es sich um ein anerkanntes vierstufiges Phasenmodell der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR).
Die Phase A steht dabei für die akute Behandlungsphase einschließlich aller notwendigen Maßnahmen. In Phase B kann intensivmedizinische Behandlung erfolgen. Patienten müssen noch dauerhaft pflegerisch versorgt werden, mitunter inklusive Beatmungsmaßnahmen. Eine aktive Einbeziehung in die Therapie ist noch nicht gegeben. Ab Phase C sind alle Vitalfunktionen stabil. Es können aktivierende Therapie- und Kommunikationsangebote erfolgen. Allerdings ist noch medizinische und pflegerische Versorgung nötig. Diese treten erst in der letzten Phase D in den Hintergrund. Fokussiert wird nun individuelle Förderung und Wiedereingliederung.
Häufige Krankheitsbilder
Das Spektrum neurologischer Erkrankungen und Krankheitsbilder ist vielfältig. Hier stellen wir Ihnen ausgewählte Krankheitsbilder vor, die häufiger auftreten. Bitte denken Sie jedoch daran, dass jede Diagnose oder Prognose genauso individuell ist wie jede Behandlung.
Multiple Sklerose ist eine Erkrankung des Zentralen Nervensystems (ZNS). Als Ursache gilt eine Fehlfunktion des eigenen Immunsystems. Vielfache (multiple) Entzündungen in Gehirn und Rückenmark sorgen für Verhärtungen oder Vernarbungen im ZNS (skleros = hart). Die Folge: Bei Betroffenen werden Sinnesreize nicht mehr richtig verarbeitet oder weitergeleitet. Daraus resultieren individuell unterschiedliche Beschwerden und Stadien im Laufe der Erkrankung. Das Fortschreiten der Multiplen Sklerose erfolgt typischerweise in Schüben.
Morbus Parkinson steht als Überbegriff für eine Erkrankung des Nervensystems, die vor allem mit unterschiedlichen Bewegungsstörungen verbunden ist. Umgangssprachlich gab es früher dafür den Begriff „Schüttellähmung“. Ursächlich für diese Erkrankung, die mit zunehmendem Alter häufiger auftritt, ist ein Mangel an wichtigen Botenstoffen. Dazu zählt hier Dopamin. Dadurch kommt es zu degenerativen Prozessen. Betroffen davon ist meist eine sichtbare wie eingeschränkte Bewegungskontrolle. Auch Psyche, Schlaf und Denkvorgänge können beeinflusst sein.
Ein Schlaganfall wird am häufigsten durch eine Durchblutungsstörung oder deutlich seltener durch eine Hirnblutung ausgelöst. In jedem Fall wird das Gehirn nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt. Typische Anzeichen für einen Schlaganfall sind u. a. Lähmungsgefühle und Sprachstörungen. Eine schnelle Erkennung und richtige Behandlung eines Schlaganfalls ist wichtig, um dauerhafte Schäden oder Einschränkungen zu vermeiden. Medizinisch werden Schlaganfälle in drei Schweregrade unterteilt: leicht, still, schwer.
Phasen C und D
In den Abteilungen für Neurologie rehabilitieren wir gemäß BAR-Kriterien vorwiegend, jedoch nicht ausschließlich, Patienten in der Phase C und D. Dabei zählen neben den bereits genannten Krankheitsbildern beispielsweise folgende Diagnosen bzw. Erkrankungen zu den häufigsten Behandlungen.
Ataxien
Störungen der Körperhaltungs- oder Bewegungskoordination, z. B. bei spastischer Spinalparalyse
Epilepsie
Sogenannte "Anfallsleiden", die in bestimmten Lebensphasen häufiger auftreten
Kognitive Störungen
Funktionsstörungen (z. B. im Zuge beginnender Demenz oder anderer neurologischer Erkrankungen)
Kopfschmerzerkrankungen
Migräne, Spannungskopfschmerz, Clusterkopfschmerz, seltene Kopfschmerzformen
Entzündungen des Nervensystems
Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems (CIPD, Polyneuropathien, Myelitis o.ä.)
Neuromuskuläre Erkrankungen
Nervlich bedingte Störungen oder Einschränkungen der Muskulatur
Erkrankungen im Bereich Wirbelsäule
Neurologische indizierte Erkrankungen im Bereich der Wirbelsäule, typisch: Bandscheibenvorfall
Ergotherapie
Unsere Ergotherapie ist je nach individueller Indikation auf die Wiederherstellung oder Verbesserung von Eigenständigkeit, Handlungsfähigkeit und Alltagsbewältigung ausgerichtet. Patienten in unserer Ergotherapie können auf die langjährige Erfahrung und Zugewandtheit unserer Therapeuten vertrauen. Wir stehen bei neurologischen Störungen und damit einhergehenden Beeinträchtigungen motivierend und helfend zur Seite. Dabei wird auf die psychische Situation aufgrund einer veränderten Lebenssituation besondere Aufmerksamkeit gelegt. Auch die individuellen Handlungsabläufe haben unsere Therapeuten kontinuierlich im Blick und modifizieren bei Bedarf einzelne Abläufe und Aufgaben. So kann nachhaltig ein möglichst hoher therapeutischer Effekt erzielt werden.
Fachgebiet
In der Neuropsychologie stehen kognitive Funktionen des Gehirns wie das Denkvermögen bzw. die Intelligenz sowie kognitive Fähigkeiten im Vordergrund. Dazu zählen u. a. Aufmerksamkeit und Wahrnehmung, Gedächtnis und Sprachvermögen. Auch motorische Fertigkeiten, etwaige Persönlichkeits- bzw. Verhaltensänderungen sowie emotionale Störungen können zum diagnostischen bzw. therapeutischen Behandlungsfeld der Neuropsychologie zählen. Ganzheitlich im Ansatz und individuell in der Umsetzung sehen wir unsere Angebote im Segment Neuropsychologie. Ob ausführliche Tests für kognitive Leistungen bzw. bei Störungen aufgrund neurologischer Erkrankungen, Differenzierung von Belastungsminderungen und unterstützende Gespräche zur Förderung der Krankheitsverarbeitung - wir stehen unseren Patienten zuverlässig und zugewandt zur Seite. Das gilt insbesondere mit Blick auf Gesprächsgruppen und Themenangebote, Ernährungs- oder soziale Beratung.
Modernste Technologie
Neben der fachlichen Expertise unserer Ärzte und Therapeuten können wir auf eine apparative Diagnostik nach modernsten Standards setzen. Dazu zählen beispielsweise Neurographie, Elektromyographie, Elektroenzephalographie, Duplex der hirnversorgenden Gefäße, EKG, Langzeit EKG, Langzeit Blutdruck und Polygraphie. Hervorzuheben ist insbesondere im Rahmen der Diagnostik auch die interne Verfügbarkeit von zusätzlicher fachlicher Expertise.
Expertise
Die Abteilung für Neurologie zeichnet sich durch die hohe Fachkompetenz unserer Ärzte und Therapeuten sowie einen ganzheitlichen Behandlungsansatz aus. Unser vorrangigen Ziel besteht in einer Wiederherstellung oder Verbesserung der körperlichen, seelischen und geistigen Gesundheit unserer Patienten. So möchten wir ihnen so gut wie möglich (wieder) die Teilhabe am sozialen sowie am beruflichen Leben ermöglichen. Dafür sind uns eine kontinuierliche Weiterbildung sowie der interdisziplinäre Austausch zwischen verschiedenen Fachabteilungen wichtig. Kontinuierlich werten wir unsere Therapieansätze aus und optimieren unsere Therapieangebote zum Wohle unserer Patienten. Bei der praxisnahen Erprobung von geeigneten Hilfsmitteln sowie bei weiteren Bedürfnissen zur Versorgung können unsere Patienten auf unsere Kooperation mit erfahrenen Partnern in der Rehabilitation vertrauen.
Patienten mit neurologischen Erkrankungen und damit einhergehenden Beeinträchtigungen brauchen Rehabilitation und Training. Dafür wird in unserer Physiotherapie nach einer IST-Analyse eine ganzheitliche Behandlungsstrategie mit einem Therapieziel definiert. Dabei geht es meist darum, individuell vor allem Selbstständigkeit und Sicherheit in Handlungs- und Bewegungsabläufen des Alltags zu erreichen und die Teilhabe am privaten wie sozialen Leben zu ermöglichen. Dafür stehen wir gemeinsam mit Angehörigen und im interdisziplinären Austausch unserer Ärzte und Therapeuten unseren Patienten zugewandt und motivierend zur Seite.
Kontakt
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Magazin
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FAQ
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