Ihre Gesundheit, unsere Verantwortung – Qualität und Sicherheit während der Covid-19 Pandemie
Ihre Gesundheit steht für uns an erster Stelle und es ist uns wichtiger denn je, dass Sie sich in der Zeit der Pandemie bei uns sicher und gut aufgehoben fühlen. Unsere Corona-Schutzmaßnahmen werden stets in interdisziplinären Expertenteams mit den örtlichen Gesundheitsämtern abgestimmt und an aktuelle Entwicklungen angepasst. Damit schaffen wir für Sie die besten Voraussetzungen eines sicheren sowie wirkungsvollen Aufenthalts.
Durch Corona-Schutzmaßnahmen, die in unseren Klinikalltag integriert sind, ist die Qualität der medizinischen Versorgung sichergestellt. In kleineren Therapiegruppen können sich unsere Therapeuten sogar noch besser auf Sie und Ihre Bedürfnisse einstellen.
Wir verifizieren die Unbedenklichkeit Ihrer Aufnahme durch Kontrolle eines aktuellen, negativen Covid-19-Testergebnisses und führen auch im Verlauf Ihres Aufenthaltes weitere Kontrollen durch. Zusätzlich werden unsere Mitarbeiter in regelmäßigen Abständen getestet.
Nicht zuletzt möchten wir Ihnen und unseren Mitarbeitern dadurch bestmögliche Sicherheit geben. Dazu benötigen wir ebenso Ihre Unterstützung hinsichtlich der Maßnahmeneinhaltung - bitten haben Sie Verständnis.
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Szenische Erinnerungsspuren und Affekte in der Psychotherapie
Falldarstellung – ein Beispiel für Szenische Erinnerungsspuren
Ein 41jähriger Mann füllt die Therapiestunde mit dramatischen Berichten über seinen bedrohlichen körperlichen Zustand. Zumeist lässt der Pat. keinerlei Unterbrechungen und kein inhaltliches Nachfragen zu. Er beantwortet Fragen mit einer Beschleunigung und Dramatisierung seines Rededranges. Beim Betreten des Raumes ist dem Therapeuten aufgefallen, dass der Patient kaum Blickkontakt aufnimmt und dass Schweißperlen auf seiner Stirn stehen. Der Therapeut ist angesteckt von einer diffusen, körperlich unangenehmen Anspannung. Die Stimmung scheint von Druck und Angst erfüllt. Während jedoch der Pat. zum Ende der Stunde hin deutlich ruhiger, entspannter erscheint, trägt der Therapeut im Gegenteil die Anspannung weiterhin in sich. Ein Verständnis dieser affektiv hoch aufgeladenen Szenerie gelang nicht durch Analyse der Inhalte des sprachlichen Dialoges, sondern erst, als der Pat. den Therapeuten mehr unabsichtlich und wie nebenbei auf das aufmerksam machte, was ihm half, nämlich die Stimme des Therapeuten, der dieser zunächst unbewusst einen beruhigenden Tonfall gegeben hatte. Szenische Erinnerungsspuren aus der Vergangenheit des Patienten hatten sich aktualisiert. Der Patient hatte als kleiner Junge, wenn die Eltern weg waren, oftmals in der Obhut eines Neufundländerhundes im Bett gelegen. Aufgrund seiner Asthmaerkrankung und wegen angeblich rheumatischer Gelenkbeschwerden hatte er sich nicht belasten dürfen. Der neben dem Bett liegende Neufundländer hatte ihn getröstet und beruhigt, indem er Pfote oder Schnauze auf sein Bett legte und ihm nahe war. Die Stimme des Therapeuten hatte die gleiche Wirkung gehabt, in einer für den Pat. spürbar körperlichen Weise. Für einen Moment war es in der Therapie gewesen wie früher und Therapeut wie Patient waren zunächst unbewusst gemeinsam Bestandteil der alten Szene. Später konnte ein Zusammenhang auch zur Vaterbeziehung des Patienten hergestellt werden.Szenische Erinnerungsspuren und die Beziehung zu den Affekten
In dem geschilderten Beispiel finden unbewusste szenische Erinnerungsspuren ihren Ausdruck in vorsprachlichen, körpernahen, teilweise agierenden Verhaltensweisen. Mitteilungen werden durch körperlich-gestisches Verhalten, im Sinne eines in Szene gesetzten Bildes ausgetauscht und entziehen sich zunächst der sprachlichen Kommunikation. Das Geschehen hat etwas Unmittelbares und direktes. Es ist noch nicht von Beginn an in einen Reflektions- und Symbolisierungsprozess einbezogen. Worte sind in dem geschilderten Beispiel Instrumente eines wechselseitigen Behandelns, in dem es nicht darauf ankommt, was gesagt wird, sondern wie es gesagt wird. Die Tatsache, dass in bestimmten Situationen nichtsprachliche, körperlich – gestische Aspekte von Äußerungen die Regie im therapeutischen Dialog übernehmen, führt zu dem Gedanken, dass gerade in diesen Situationen jeweils starke Affekte sich in der therapeutischen Beziehung aktualisieren und zeitweilig zuspitzen. Die Affekte scheinen sich gewissermaßen auf physiologischem - körperlichem Wege (auch mit deutlichen vegetativen Komponenten) ihren Weg zu bahnen. Im nicht sprachlich mitgeteilten Ausdruck des Affektes scheinen sich szenische Erinnerungsspuren zu präsentieren. Der Patient verhält und fühlt sich ähnlich, wie es vermutlich früher gewesen ist. Die Affekte der Vergangenheit sind Teil der therapeutischen Gegenwart geworden, ohne dass der Pat. sich zunächst in einer bewussten Form erinnern konnte, die er unmittelbar hätte versprachlichen können. Es stellt sich die Frage, wie Affekte ins Sprechen kommen. Aus heutiger Sicht entwickeln sich Affekte aus sehr frühen, vorsprachlichen, körperlich-motorischen Anteilen, die zunehmend in Verbindung treten mit Denkprozessen und kommunikativem Handeln. Die therapeutische Aufgabe besteht in einer Form von Vermittlungsarbeit zwischen primären – somatischen (körperlichen) Affektanteilen und strukturell späteren Anteilen wie der Sprache. Bei der therapeutischen Arbeit an affektgebundenen Situationen und Konflikten wird die Beziehung zwischen den primären körperlichen Anteilen der Affekte als natürliches Zeichen und der Sprache als Wechselwirkung erarbeitet. Zumeist übernimmt in einem solchen Prozess vor allem der Therapeut den mehr reflektierenden, verbal symbolisierenden und vermittelnden Anteil. Er muss sich aber hierbei ganzheitlich – in seiner ganzen Subjektivität und in allen Affektbereichen für den Prozess und die unbewussten Äußerungen der Patienten zur Verfügung stellen. Unbewusstes kann nur bewusst werden, wenn Eindrücke von Handlungen mit Vorstellungen und Sprache verbunden werden. Für die Identitätsentwicklung und -förderung der Patienten scheinen also die motorische Präsenz, die Handlungsweise und Kontaktgestaltung des Therapeuten eine wichtige Rolle zu spielen. Die Schweißperlen auf der Stirn des Patienten, der fehlende Blickkontakt eröffnen im Sinne einer vorbewussten Botschaft den therapeutischen „Begegnungsraum", die Tür zuszenische n Erinnerungsspuren.