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Durchschlafstörungen - Gründe und Therapie

Durchschlafstörungen können für Betroffene sehr belastend sein. Nicht immer ist es einfach durchzuschlafen, besonders, wenn Stress und Sorgen uns nachts wachhalten.

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Was versteht man unter Durchschlafstörungen?

Es gehört zum normalen und gesunden Schlaf, dass wir einmal oder gar wenige Male in der Nacht erwachen, wir liegen meist nur kurze Zeit wach und schlafen wieder ein. Der Übergang von normalem Schlaf zu Schlafstörungen und Durchschlafstörungen ist fließend. Wissenschaftliche Versuche einer Objektivierung sind nicht wirklich befriedigend. Einige wissenschaftliche Autoren sprechen dann von einer Schlafstörung, wenn die Einschlafphase mehr als 30 Minuten dauert oder Durchschlafstörungen die Schlafdauer auf eine Zeitspanne von unter 6 Stunden verkürzen. Als Schlafstörung ist weniger das Unterschreiten eines bestimmten Messwertes bezüglich der Schlafdauer zu bezeichnen, als vielmehr ein Missverhältnis zwischen individuellem Schlafbedürfnis und Schlafvermögen. Der Qualität des Nachtschlafes kommt entscheidende Bedeutung bei. Deswegen wird in der wissenschaftlichen Diskussion zunehmend von „nicht erholsamem Schlaf“ gesprochen, um die Bedeutung des subjektiven Erlebens zu unterscheiden.

Wer ist von Durchschlafstörungen betroffen?
Wer ist von Durchschlafstörungen betroffen?

Betroffene

Wer ist von Durchschlafstörungen betroffen?

Obwohl eindeutige Definitionskriterien für eine Schlafstörung und Durchschlafstörung weitgehend fehlen, kommen verschiedene Untersuchungen zu vergleichbaren Ergebnissen bezüglich der Häufigkeit von Schlafstörungen und Durchschlafstörungen in der Allgemeinbevölkerung. Die Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizinischer Fachgesellschaften (AWMF) geht davon aus, dass nach der „Mannheimer Allgemeinarztstudie“ etwa 20% der Patienten in Allgemeinpraxen über Ein- und/oder Durchschlafstörungen über einen Zeitraum von mindestens 4 Wochen leiden. Frauen sind hiernach häufiger von Durchschlafstörungen und Schlafstörungen im Allgemeinen betroffen als Männer, ältere Menschen häufiger als jüngere. Nach einer repräsentativen Umfrage einer Göttinger Arbeitsgruppe erleben etwa 11% der Bevölkerung ihren Schlaf häufig oder gar ständig als gestört. 10 bis 15% leiden an einer behandlungsbedürftigen Schlafstörung oder Durchschlafstörung.

Wie erkennen Sie Durchschlafstörungen?
Wie erkennen Sie Durchschlafstörungen?

Anzeichen

Wie erkennen Sie Durchschlafstörungen?

Durchschlafstörungen können Sie an verschiedenen Aspekten erkennen. Dabei müssen nicht alle Anzeichen auf Sie zutreffen, damit von einer Durchschlafstörung die Rede sein kann.

  • Frühzeitiges erstmaliges Erwachen
  • Häufiges Kurzerwachen
  • Längeres nächtliches Wachliegen
  • Gedankliche Fixierung auf das Wiedereinschlafen
  • Angstvolle Erwartung nicht wieder einschlafen zu können
  • Unruhiger und oberflächlicher Schlaf
  • Vegetative Symptomatik wie vermehrtes Schwitzen und beschleunigter Herzschlag
  • Depressive Verstimmungen, Gedankenkreise und Problemgrübeln
  • Bewegungsunruhe, meist in den Beinen

Gründe für Durchschlafstörungen

Die Gründe für Durchschlafstörungen sind vielfältig. So kann es sich bei den Gründen für Durchschlafstörungen sowohl um körperliche als auch um psychische Auslöser handeln.

Körperliche Gründe

Bei körperlichen Faktoren handelt es sich z.B. um eine Herzmuskelschwäche mit Ödembildung oder um Lungenasthma. Durch die verminderte Pumpleistung des Herzens lagert der Körper vermehrt Flüssigkeit (Ödeme). Die nächtliche horizontale Lage erleichtert den Rückstrom der Ödeme und die Ausscheidung über die Niere. Ein Mensch mit einer Herzmuskelschwäche muss daher im Regelfall nachts wiederholt zur Toilette gehen, um die Ödemflüssigkeit auszuscheiden, was Durchschlafstörungen mit sich zieht. Lungenasthma ist ebenfalls ein körperlicher Grund für Durchschlafstörungen. Aufgrund der nächtlichen Atemnot kommt es oft zu Durchschlafstörungen.

Psychische Gründe

Mehr als 80% aller Patienten mit ausgeprägten Durchschlafstörungen leiden vorübergehend oder länger anhaltend an psychischen Problemen. Somit handelt es sich bei den Gründen für Durchschlafstörungen meist um psychische Faktoren. Unter anderem ist hierbei Burnout zu nennen, das häufig mit Schlafstörungen einhergeht. Vermuten Sie ein Burnout bei sich, können Sie eine erste Einschätzung über unseren Burnout Selbsttest vornehmen.

Äußere Faktoren

Auch das Fernsehen im Bett ist immer häufiger ein Grund für Einschlaf- und Durchschlafstörungen. Genauso wie die Einnahme schwerer Mahlzeiten am Abend und der vermehrte Genuss von Alkohol, die sich ebenfalls auf unseren Schlaf auswirken und zu Durchschlafstörungen führen können.

Symptomatik

Symptome der Durchschlafstörungen am Tag

Durchschlafstörungen bringen viele Symptome mit sich, die sich am Tag äußern. Dabei wirken sich Durchschlafstörungen sowohl auf unsere körperliche als auch psychische Verfassung aus. Die Symptome von Durchschlafstörungen sind somit sowohl körperlicher als auch psychischer Natur.

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Müdigkeit und Erschöpfung

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Minderung des Konzentrationsvermögens

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Minderung der allgemeinen psycho-physischen Leistungsfähigkeit

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Gefühl des allgemeinen Unwohlseins & Antriebsschwäche

Folgen von Durchschlafstörungen
Folgen von Durchschlafstörungen

Auswirkung

Folgen von Durchschlafstörungen

Neben diesen meist vorhandenen Symptomen bei Durchschlafstörungen, können zudem eine vermehrte Reizbarkeit, eine mehr oder weniger stark ausgeprägte depressive Verstimmung oder auch Angstsymptome auftreten. Nicht selten beklagen Patienten, die an chronischen Durchschlafstörungen leiden, auch Muskelschmerzen oder andere Schmerzsymptome. Die Durchschlafstörungen als solche werden von fast allen Betroffenen meist als quälend erlebt. Die Folgen von Durchschlafstörungen ziehen oft erhebliche psycho-soziale Konsequenzen nach sich, insbesondere bei berufstätigen Menschen. Arbeitsverdichtung und steigende Leistungsanforderungen setzen den „ausgeschlafenen Mitarbeiter“ voraus. Der Mitarbeiter mit Durchschlafstörungen hingegen ist in seiner körperlichen und insbesondere psychischen Leistungsfähigkeit beeinträchtigt, was oft berufliche Probleme nach sich zieht, die ihrerseits in einem Teufelskreis die Durchschlafstörungen weiter verstärken.

Medikamente bei Durchschlafstörungen
Medikamente bei Durchschlafstörungen

Schlafmittel

Medikamente bei Durchschlafstörungen

Ein Ausweg wird von vielen Menschen mit Durchschlafstörungen in der Benutzung von Schlafmitteln gesehen. Diese versprechen eine rasche Lösung des Problems, verschleiern in Wirklichkeit jedoch oft nur die Ursachen der Durchschlafstörungen und schaffen nicht selten neue Probleme. So ist paradoxerweise bei nicht wenigen Betroffenen, die an chronischen Durchschlafstörungen leiden, die Ursache in dem gewohnheitsmäßigen Gebrauch von Schlafmitteln zu sehen. Man geht davon aus, dass sich bei etwa 5% aller Menschen mit chronischen Durchschlafstörungen eine Medikamentenabhängigkeit entwickelt hat.

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Therapie von Durchschlafstörungen

Die Therapie von Durchschlafstörungen lassen sich in Behandlungsmaßnahmen kategorisieren und in drei Gruppen einteilen. Dabei handelt es sich um die Behandlung körperlicher Faktoren, die Verbesserung der Schlafhygiene und die Behandlung zugrunde liegender psychischer Probleme. Welche Gruppe passend ist und welche Therapie bei Durchschlafstörungen somit am erfolgsversprechendsten ist, wird in einer individuellen Beratung gemeinsam erörtert und entsprechend in individuell angepasste Therapieverfahren umgesetzt. So können wir die optimale Behandlung Ihrer Durchschlafstörungen gewährleisten.

Kontakt

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Haben Sie Fragen zu Durchschlafstörungen, den Gründen oder der Behandlung von Durchschlafstörungen in unseren Kliniken der Wicker Gruppe? Melden Sie sich jederzeit, wir sind gerne für Sie da.