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Traurigkeit überwinden

Traurigkeit und Trauer gehören zu einem normalen Leben dazu. Sie können aber auch mit Depressionen zusammenhängen. Wie Sie in diesem Fall Traurigkeit überwinden, erklären wir Ihnen im Beitrag.

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Warum empfinden wir Traurigkeit?

In unserer Gesellschaft scheint in Vergessenheit zu geraten, dass Phasen der Trauer und Traurigkeit zu einem normalen und gesunden Leben gehören und an sich nicht als krankhaft zu bewerten sind. Wir trauern bei privaten oder beruflichen Misserfolgen oder auf das bilanzierende Eingeständnis hin, dass sich manche Lebensträume nicht verwirklichen lassen und wir uns hiervon verabschieden müssen. Traurigkeit zeigt hier die seelische Auseinandersetzung eines Menschen mit der ihm gestellten Aufgabe an und ist zunächst einmal als gesunde Reaktion, geradezu als eine Fähigkeit zu betrachten und nicht als ein Krankheitssymptom. In einer „Spaßgesellschaft“, die uns suggerieren will, dass ständiges Wohlbefinden bei jeglichem Fehlen von Lebenskrisen der Normalfall sei, droht dies in Vergessenheit zu geraten.

Fehlgeleitete Trauer
Fehlgeleitete Trauer

Depression

Fehlgeleitete Trauer

So sehr das Empfinden von Traurigkeit zum normalen Leben gehört, kann fehlgeleitete Trauer ein Hinweis auf das Vorliegen einer ernsten seelischen Störung sein, einer Depression. Der normale Verlauf auch einer sehr tiefen Traurigkeit ist dadurch gekennzeichnet, dass der seelische Prozess des Trauerns in einer angemessenen Zeit zum Abschluss kommt, die psychische Talsohle überwunden wird und ein Mensch wieder optimistisch und zukunftsgerichtet sein Leben gestalten kann. Bei einer pathologischen Trauer, die hinweisend auf eine Depression sein kann, ist es in der therapeutischen Praxis oft zu beobachten, dass ein Mensch auch nach Jahren noch in einer Weise trauert, wie es als Reaktion auf ein akutes Ereignis angemessen wäre. Hinweise auf eine Depression können auch solche Formen von Traurigkeit sein, die von der betroffenen Person als nicht nachvollziehbar erlebt werden. Eine Depression bemächtigt sich eines Menschen in einer so umfassenden Weise, wie dies kaum bei einer anderen Erkrankung vorkommt. Betroffen sind das Gefühlsleben, die Denkvorgänge, der zwischenmenschliche Austausch und der Bereich von Belastbarkeit und Leistung.

Traurigkeit als Hinweis auf Depression
Traurigkeit als Hinweis auf Depression

Seelische Belastung

Traurigkeit als Hinweis auf Depression

Traurigkeit kann ein wichtiger Hinweis auf die Erkrankung an einer Depression sein. Bemerken Sie eine ausgeprägte, anhaltende Traurigkeit bei sich, sollten Sie in Betracht ziehen, dass es sich um eine Depression handelt. Obwohl es sich bei depressiven Erkrankungen um eine Art „Volksseuche“ handelt, ist das Wissen um Depressionen als seelische Erkrankungen, gerade in Abgrenzung zu Gefühlen von Trauer als normal psychologischem Phänomen, in der Bevölkerung sehr gering. Neben der Traurigkeit können bei Depressionen noch weitere Symptome, körperlich wie psychisch, auftreten. Hierzu gehören im Bereich der psychischen Symptome neben der Traurigkeit u.a. beklemmende Gefühle, Energie- und Antriebslosigkeit, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen, negative Gedanken, geringes Selbstwertgefühl oder auch der soziale Rückzug. Körperlich äußern sich Depression häufig durch Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder Heißhunger, Kopfdruck, Magen-Darm-Beschwerden, Herzbeschwerden, Atemstörungen oder Probleme mit dem Kreislauf.

Psychotherapeutische Ansätze bei Trauer

Die psychotherapeutischen Ansätze bei Trauer stehen vor allem bei Dysthymie, depressiven Episoden und rezidivierenden depressiven Störungen im Vordergrund. In der Behandlung von Traurigkeit und Trauer sind einige Grundsätze zu beachten. So sind die Therapeuten problemorientiert, strukturiert, konkret, aktiv und ggf. auch direktiv, um den Patienten dabei zu unterstützen, die Traurigkeit zu überwinden. Es werden klare Zielsetzungen formuliert, die für den Patienten transparent und nachvollziehbar sind. Außerdem ist das therapeutische Vorgehen gestuft, was bedeutet, dass wir den Patienten in seiner depressiven Einengung nicht überfordern. Um die Traurigkeit und Depression nachhaltig zu überwinden, fokussieren wir uns in der Therapie mit den Patienten bereits auf die Alltagsbewältigung.

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