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Chronische Schmerzen sind besonders beklagenswert: Sie halten sehr lange an bzw. treten wiederholt auf. Gerade durch diese zeitliche Ausdehnung erfahren sie für die Betroffenen eine ganz besondere Bedeutung. Umso wichtiger ist es, angemessen mit diesen Schmerzen umzugehen.
In diesem Artikel geht es nicht um die Darstellung einer medikamentösen Behandlung chronischer Schmerzen (die bei bestimmten chronischen Schmerzen indiziert ist), sondern um psychologische Schmerzbewältigung.
Psychologische Schmerzbewältigung bedeutet, dass die Betroffenen selbst etwas zur Linderung ihrer Schmerzen beitragen können.
Zunächst ist es wichtig, sich nicht in eine Schonhaltung zu begeben. Sich nicht zu schonen, bedeutet, sich nicht dem Schmerz unterzuordnen, sondern etwas dem Schmerz entgegenzusetzen. Ablenkung ist also angesagt.
Die Wirkung der Ablenkung bei Schmerzen, also durch psychologische Schmerzbewältigung, lässt sich anhand einer einfachen Übung gut nachvollziehen: Hält man eine Hand in Eiswasser und konzentriert sich auf das Kälteerleben (den Kälteschmerz), so hält man dieses Eintauchen nicht sonderlich lange aus. Lenkt man sich hingegen mit seinen Gedanken ab, richtet seine Aufmerksamkeit also nicht auf den einwirkenden Kälteschmerz, so hält man die Kälte etwas länger aus. Wird eine Ablenkungshilfe von außen gegeben (z.B. Bilder auf einer Leinwand), so ist der Kälteschmerz noch länger aushaltbar.
Ablenkung bedeutet daher, seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes als den Schmerz zu richten. Ablenkung kann sich sowohl auf Gedanken als auch auf Aktivitäten beziehen, beides: psychologische Schmerzbewältigung.
Gedanken, die vom Schmerz ablenken sind positive Gedanken wie z.B. „Das schaffe ich schon“, „der Schmerz geht schon vorüber“, „ich bin dem Schmerz nicht hilflos ausgeliefert“, „ich lasse mich vom Schmerz nicht unterkriegen.“
Angenehme Aktivitäten sind dazu geeignet, sich vom Schmerz abzulenken. Beispiele für angenehme Aktivitäten sind „ein Buch lesen“, „einen Spaziergang machen“, „ein Bad nehmen“, „ins Kino gehen.“
Schmerzen treten eher in Stress- bzw. Belastungssituationen als in ruhigen Situationen auf.
PatientInnen können sich selbst durch psychologische Schmerzbewältigung ruhige Situationen schaffen und somit dem Auftreten einer Schmerzattacke vorbeugen. In diesem Zusammenhang sind die Anwendung von Entspannungsverfahren und das Befolgen von Genusstipps zu nennen. Beides setzt eine mehr oder weniger lange Lernphase voraus.
Wichtig ist, dass durch psychologische Schmerzbewältigung: die Anwendung von Entspannungsverfahren und das Befolgen von Genusstipps mitunter auch in der Schmerzsituation hilfreich sein können, nämlich schmerzlindernd wirken können.
Die Klinik am Osterbach befasst sich im Rahmen des angewandten psychotherapeutischen Konzepts intensiv mit dem Erleben von Schmerzphänomenen und der psychologische n Schmerzbewältigung.
So findet innerhalb der Abteilung „Neurologische Psychosomatik“ in regelmäßigem Turnus u.a. eine eigens eingerichtete, über mehrere Behandlungseinheiten andauernde edukative Schmerzgruppe statt, die einen medizinischen Teil und die psychologische Schmerzbewältigung beinhaltet. Hier wird u. a. auf die Umgangsweisen der PatientInnen mit chronischen Schmerzen eingegangen, mit dem Ziel einer konstruktiven, Schmerzlinderung herbeiführenden Veränderung.
Dr. Schnecke
Diplom-Psychologe
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