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Was ist Kinderlähmung?

Kinderlähmung gilt in Deutschland als ausgerottet, da sie in einigen Ländern noch auftritt, behandeln wir sie in unserem Beitrag und liefern Ihnen die wichtigsten Informationen zu der Frage "Was ist Kinderlähmung?".

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Kinderlähmung in Deutschland und der Welt

Die Kinderlähmung (Poliomyelitis) gilt in Deutschland seit 1990 als ausgerottet, seit 2002 auch europaweit. Allerdings gibt es Teile unserer Welt, in der die Erkrankung Kinderlähmung noch auftritt. So beispielsweise in Afghanistan und Pakistan, vereinzelt auch in Teilen Afrikas.

Kinderlähmung: Eine Viruserkrankung

Die Kinderlähmung (Poliomyelitis) ist eine hochansteckende, virusbedingte Erkrankung des Zentralnervensystems, genauer des zweiten motorischen Neurons. Insbesondere Kinder unter fünf Jahren erkranken an der Poliomyelitis. Die Viren können durch den direkten Kontakt mit Erkrankten übertragen werden. Kinderlähmung kann zu Lähmungen bis hin zum Tod führen. Neuerkrankungen der Kinderlähmung treten noch in Afghanistan und Pakistan und vereinzelt in Teilen Afrikas auf.

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Auswirkung

Folgen der Polio Epidemien in Deutschland

In Deutschland haben wir noch mit den Folgen der Polio-Epidemien insbesondere der 50er und Anfang der 60er Jahre zu tun. Bei dem so genannten Polio-Restzustand können Lähmungen an Armen oder Beinen fortbestehen. Die betroffenen Extremitäten können auch verkürzt sein. Hierdurch wird der Bewegungsapparat fehlbelastet. Damit können auch vorzeitiger Gelenkverschleiß (Arthrose) und Veränderungen der Wirbelsäule auftreten.

Das Postpolio-Syndrom

Abzugrenzen vom Polio-Restzustand ist das Postpolio-Syndrom. Typischerweise treten, der Definition nach frühestens nach 15 Jahren, häufig drei bis fünf Jahrzehnte nach der akuten Kinderlähmung langsam fortschreitende Muskelschwächen auf. Die Ausdauer und die Belastbarkeit nehmen ab. Atemfunktionsstörungen und Schlafstörungen können auftreten. Ursache ist die Abnahme der Belastbarkeit der über Jahrzehnte überlasteten motorischen Nervenzellen. Nach der akuten Poliomyelitis sprossen die erhaltenen Nervenzellen am Muskel aus, sie bilden motorische Endplatten zu nicht mehr innervierten Muskelfasern. Die erhaltenen motorischen Nervenzellen innervieren zunehmend mehr Muskelfasern, wir sprechen von großen motorischen Einheiten. Hierdurch und durch Kompensation der muskulären Schwächen durch diese Regenerationsprozesse erschöpfen die Nervenfasern zunehmend. Damit treten dann die neuen Lähmungen auf.

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