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Rehabilitation der Fibromyalgie – Einleitung
Die Fibromyalgie ist keineswegs eine seltene Erkrankung, sie ist vielmehr ausgesprochen häufig. Nach vorsichtigen Schätzungen sind in Deutschland mehr als 2 Millionen Menschen von der Fibromyalgie betroffen. Aber kaum eine Erkrankung wird so oft missverstanden wie die Fibromyalgie. Und kaum eine Erkrankung weist eine so große Spannung zwischen Ärzten und Patienten auf. Gerade bei der Fibromyalgie ist aber das Zusammenwirken von Patient, Arzt, Physiotherapeut und Psychologen - auch in der Rehabilitation - so enorm wichtig. Seit mehr als 6 Jahren betreuen wir in der Klinik Hoher Meissner interdisziplinär Fibromyalgie - Patienten und bieten für diese in der Rehabilitation ein multimodales, umfassendes und in der Absprache mit dem/der Betroffenen individuell gestaltetes Therapiekonzept an. Wir möchten Ihnen im folgenden unser Konzept in der Therapie der Fibromyalgie darstellen. Besondere Schwerpunkte in der Rehabilitation werden in der Darstellung auf- der Physiotherapie
- Fitness- und Sporttherapie
- Pharmakotherapie
- Psychologischen Therapie
Rehabilitation der Fibromyalgie – Physiotherapie
Die Krankengymnastik dient
- der Lockerung verspannter Muskulatur,
- Verbesserung der Kraft
- Funktionsverbesserung
- Optimierung der Koordination
- Dehnung von verkürzten Bändern
- Rumpfstabilisierung
- Stabilisierung von Gelenken
- Verbesserung von Durchblutung und Stoffwechsel der Muskulatur und des übrigen Bewegungsapparates.
Die Physikalische Therapie mit ihren Facetten
- Massage
- Wärme-/Kälte-Therapie (Thermotherapie)
- Elektrotherapie
Die Elektrotherapie weist verschiedene Möglichkeiten der Schmerzlinderung auf:
- transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS)
- Galvanisationen
- Interferenzstromtherapie
- Kurzwelle (Diathermie)
- Ultraschalltherapie.
Rehabilitation der Fibromyalgie – psychologische Betreuung
Neben der physikalischen Therapie, der Krankengymnastik, der moderaten medizinischen Trainingstherapie, der medikamentösen Therapie und der Akupunktur nimmt die psychologische Betreuung in der Behandlung einen breiten Raum ein. Dies bedeutet nicht, dass wir die von uns betreuten Fibromyalgie - Patienten in eine „Psycho-Schublade“ schieben, sondern die psychologische Gesprächstherapie umfasst das Erlernen von Schmerzbewältigungsstrategien und Entspannungsverfahren als wichtigen Baustein zum Beherrschen der Erkrankung. Im Rahmen der psychologischen Behandlung erfolgt eine umfassende Aufklärung über die Erkrankung und mögliche Zusammenhänge der Schmerzen mit sowohl physischen als auch psychischen Belastungssituationen. Die Aufklärung und Information beinhaltet auch das Kennenlernen und Verstehen der Eigenheiten und Bedeutung von Schmerzen, genauso wie die Beruhigung bezüglich der Prognose der Fibromyalgie.Unser Zeitgeist stellt an uns alle höchste Anforderungen:
- Leistung - maximal
- Stimmungslage - immer bestens
- Erreichbarkeit – möglichst lückenlos
- Kontaktfreude - hoch
- Konversation - perfekt
- Aussehen - optimal
Es ist bekannt, dass Fibromyalgie - Patienten/innen sich durch spezifische Persönlichkeitsmerkmale auszeichnen:
- Die Tendenz zur Konfliktleugnung.
- Die Unfähigkeit, vor allem unangenehme Gefühle wahrzunehmen.
- Die übermäßige Hilfsbereitschaft.
- Ein vermindertes (aggressives) Durchsetzungsvermögen.
- Stressbewältigung.
- Verbesserung der Wahrnehmung und Durchsetzung eigener Bedürfnisse ohne übermäßige Angst vor Konflikten.
- Abbau des eigenen überhöhten Anspruchsniveaus, um mehr Zeit für sich selbst und ausgleichende Aktivitäten zu haben.
- Transfer in den Alltag.
Entspannungstechniken bewirken auf physiologischer Ebene:
- Senkung des schmerzverstärkenden physiologischen Erregungsniveaus.
- Periphere Gefäßerweiterung.
- Regulierung der Atmung.
- Senkung der Herzfrequenz.
- Veränderung der Hirnaktivität.
- Auf psychologischem Sektor:
- Erleben von zunehmender Ruhe und Gelassenheit.
- Erfahrung der Kontrollierbarkeit und Beeinflussbarkeit des eigenen Körpers.
- Verbesserung der Wahrnehmung, welche Situationen Anspannung und Schmerz auslösen.
- Reduzierung der Ängstlichkeit.
- Verbesserung der Schlafqualität.
Rehabilitation der Fibromyalgie – Medikamente
Die Palette von Medikamenten zur Behandlung des chronischen Schmerzes ist heute sehr groß. Sie reicht von den üblichen „Schmerzmitteln“, den sog. nichtsteroidalen Antirheumatika bis hin zu Antidepressiva. Zu der Gruppe der sog. nichtsteroidalen Antirheumatika gehören beispielsweise Asprin®, Thomapyrin®, Spalt®, Vivimed®, Benuron®, Paracetamol®, Diclofenac®, Voltaren®, Tavalon®, Ibuprofen® etc., die Liste ließe sich noch weit fortsetzen. Häufige Nebenwirkungen des Einsatzes der üblichen Schmerzmittel, insb. bei chronischen Schmerzen sind Magenschleimhautentzündungen bis hin zu lebensbedrohlichen Magenblutungen. Eine weitere häufige Nebenwirkung sind Nierenfunktionsstörungen bis hin zur Dialyse, Leberfunktionsstörungen und bei Patienten mit häufigen Kopfschmerzen Dauerkopfschmerzen. Eine weitere wichtige Gruppe stellen die Opioide dar. Hierzu gehören z.B. Tramal®, Valoron®, Morphin®, MST®, Fortral®und Durogesic®. In Hinsicht auf die vorgenannten Nebenwirkungen der nichtsteroidalen Antirheumatika sind die genannten Medikamente unproblematisch. Sie können allerdings zu Konzentrationsstörungen, Übelkeit und Erbrechen, Verstopfung und Blasenentleerungsstörungen führen. Während Sucht bei Schmerzpatienten relativ selten eintritt, tritt eine körperliche Abhängigkeit sehr wohl regelmäßig auf. Werden die Medikamente schlagartig abgesetzt, tritt nach längerem Gebrauch eine Entzugssymptomatik auf. Das Hauptproblem dieser Medikamentengruppe sehen wir aber darin, dass sie oft als Ende der therapeutischen Möglichkeiten angesehen werden, sowohl vom Patienten als auch vom betreuenden Arzt. Sie werden dann oft ohne ergänzende andere Therapien eingesetzt. Der Einsatz der Opioide kann sehr wohl über einen längeren Zeitpunkt sinnvoll und notwendig sein, es sollte aber nie aus den Augen verloren werden, mit anderen hier aufgeführten Therapieformen anzustreben, den Patienten aus der chronischen Schmerzerkrankung wieder herauszuführen. Die sogenannten Muskelrelaxantien dienen der Behandlung von Muskelverspannungen, die ja oft ein wesentliches Problem chronischer Schmerzen des Bewegungsapparates darstellen. Hierzu zählen z.B. Katadolon®, Mydocalm®, Musaril®. Auch bei diesen Medikamenten sollte der Einsatz zeitlich begrenzt bleiben. Bei sogenannten neurogenen Schmerzen, also Schmerzen, die durch Störungen des Nervensystems bedingt sind, z.B. bei Polyneuropathien oder bei einschießenden Schmerzen, hat sich der Einsatz von Medikamenten bewährt, die primär zur Behandlung von Epilepsien entwickelt worden sind. Hierzu zählen beispielsweise Carbamazepin (z.B. Tegretal®) oder Gabapentin (z.B. Neuronin®). In der Regel ist diese Medikamentengruppe jedoch bei der Fibromyalgie wenig effektiv. Eine Medikamentengruppe, die sich bei chronischem Schmerz zunehmend an Bedeutung verschaffen, sind die Antidepressiva. „Ich bin doch nicht depressiv, wären die Schmerzen weg, wäre auch die Stimmung besser!“ Dies berichten gelegentlich Patienten erbost, wenn die Therapiemöglichkeit der Antidepressiva besprochen wird. Die Medikamente sind in der Schmerztherapie aber tatsächlich unabhängig vom Vorliegen einer Depression wirksam. Sie haben einen eigenen analgetischen (schmerzlindernden) Effekt. Dieser Effekt wird auch rascher als bei der Therapieindikation der Depression erreicht (nach ca. 10 bis 14 gegenüber 14 bis 21 Tagen), die Dosierungen liegen auch niedriger. Besonders klare Untersuchungsergebnisse liegen vor für Amitriptylin (z.B. Saroten®) oder auch Doxepin (z.B. Aponal®). Aber auch für die neueren Antidepressiva liegen zunehmend Hinweise auf entsprechende Therapieeffekte vor. Wichtig ist, zu wissen, dass der Effekt nicht nach 20-30 Minuten nach der Einnahme einsetzt, sondern eine regelmäßige Medikamenteneinnahme voraussetzt. Die Medikamentengruppe ist gut geeignet für die Dauertherapie, die Gefahr einer Sucht oder Abhängigkeit ergibt sich bei dieser Medikamentengruppe nicht.Rehabilitation der Fibromyalgie - Außenseitermethoden
Von den Außenseitenmethoden setzen wir gerne die Akupunktur ein. Besonders durch die Ohrakupunktur ist oft eine Entlastung von den Schmerzen zu erreichen, dadurch ist dem Patienten eine bessere Mitarbeit bei den aktivierenden Therapien oft möglich.Rehabilitation der Fibromyalgie – sozialmedizinische Aspekte
Aber auch sozialmedizinische Aspekte müssen Berücksichtigung finden. Beispielsweise ist zu überprüfen, ob die Arbeitsplatzeinrichtung heutigen Standards genügt, ob der Arbeitsplatz ergonomisch eingerichtet ist. Auch ist zu überprüfen, ob durch ausreichende Pausen, eventuell zusätzliche Pausen die Arbeitsfähigkeit erhalten oder verbessert werden kann. Ist die Arbeitsfähigkeit auf Dauer nicht zu erhalten, müssen Teilberentung oder vollständige Berentung erwogen werden. Auch ist zu überprüfen, ob Leistungen nach dem Schwerbehindertengesetz zum Einsatz kommen können. Schmerzfreiheit können wir nicht versprechen, sondern wir streben an, dass Sie nach einer 3-4wöchigen Rehabilitationsmaßnahme mit dem Schmerz tolerabel und besser leben können und Sie die Krankheit beherrschen – und nicht die Krankheit Sie. Weitere Informationen zur Fibromyalgie - doctorhelp.de Verfasser: Dr. med. Petra Brückner und Dr. med. Carsten SchröterInformationen zu Krankheiten
G
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- Gliederguertel-Muskeldystrophie LGMD 1B
- Gliederguertel-Muskeldystrophie LGMD 1C
- Gliederguertel-Muskeldystrophie F S H D
- Gliederguertel-Muskeldystrophie LGMD 1F
- Gliederguertel-Muskeldystrophie LGMD 2A
- Gliederguertel-Muskeldystrophie LGMD 2B
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