Ihre Gesundheit, unsere Verantwortung – Qualität und Sicherheit während der Covid-19 Pandemie
Ihre Gesundheit steht für uns an erster Stelle und es ist uns wichtiger denn je, dass Sie sich in der Zeit der Pandemie bei uns sicher und gut aufgehoben fühlen. Unsere Corona-Schutzmaßnahmen werden stets in interdisziplinären Expertenteams mit den örtlichen Gesundheitsämtern abgestimmt und an aktuelle Entwicklungen angepasst. Damit schaffen wir für Sie die besten Voraussetzungen eines sicheren sowie wirkungsvollen Aufenthalts.
Durch Corona-Schutzmaßnahmen, die in unseren Klinikalltag integriert sind, ist die Qualität der medizinischen Versorgung sichergestellt. In kleineren Therapiegruppen können sich unsere Therapeuten sogar noch besser auf Sie und Ihre Bedürfnisse einstellen.
Wir verifizieren die Unbedenklichkeit Ihrer Aufnahme durch Kontrolle eines aktuellen, negativen Covid-19-Testergebnisses und führen auch im Verlauf Ihres Aufenthaltes weitere Kontrollen durch. Zusätzlich werden unsere Mitarbeiter in regelmäßigen Abständen getestet.
Nicht zuletzt möchten wir Ihnen und unseren Mitarbeitern dadurch bestmögliche Sicherheit geben. Dazu benötigen wir ebenso Ihre Unterstützung hinsichtlich der Maßnahmeneinhaltung - bitten haben Sie Verständnis.
#gemeinsamgegencorona #gemeinsamsindwirstark
Medikamentöse Therapie Multiple Sklerose (MS)
Glucokortikoide ("Kortison")
Interferon-Beta
Copolymer-1 (Glatiramerazetat, Copaxone®)
Fingolimod (Gilenya®)
Teriflunomid (Aubagio®)
Dimethylfumarat (Tecfidera®)
Natalizumab (Tysabri®)
Alemtuzumab (Lemtrade®)
Mitoxantron
Azathioprin (Imurek®)
Azathioprin (Imurek®) wurde seit Ende der 60er Jahre bei Multipler Sklerose eingesetzt. Es kommt zu einer Verringerung der Schübe, wahrscheinlich geringer als bei Interferonen. Regelmäßige Kontrollen von Differentialblutbild und Leberwerten sind notwendig, zunächst wöchentlich, später monatlich. Zielwerte sind bei Azathioprin Lymphozyten zwischen 600 und 1200/mm3 bzw. Leukozyten unter 3500/ mm3 . Die Azathioprin-Therapie wird zunächst mit einer Standarddosis von 2,5 mg/kg Körpergewicht begonnen, wobei die Tagesdosis in 2 oder 3 Einzeldosen eingenommen wird. Grundsätzlich besteht unter Azathioprin ein leicht erhöhtes Risiko für die Entstehung von Tumoren. Eine kürzlich publizierte Langzeitbeobachtung an Patienten mit Multiple Sklerose konnte zeigen, dass selbst nach 10-jähriger Therapie mit Azathioprin das Tumorrisiko aber nicht signifikant gegenüber der Normalbevölkerung erhöht ist. Während der Gabe von Azathioprin muss aber eine sichere Verhütung gewährleistet sein!Symptomatische medikamentöse Therapie
Spastische Tonuserhöhung
Eine unwillkürliche vermehrte Anspannung der Muskulatur ist Ausdruck einer Spastik. Diese Steifigkeit kann die Beweglichkeit der betroffenen Muskeln erheblich beeinträchtigen. Ist sie sehr ausgeprägt, kann auch Pflege des schwer betroffenen Patienten dadurch behindert werden. An den Armen führt die Spastik meist zu einer Beugung, an den Beinen meist zu einer Streckung. Medikament der ersten Wahl ist Baclofen (z.B. Lioresal®).Typischerweise wird mit 2-3 x 5 mg als Tagesdosis begonnen. Es kann stufenweise bis zu einer Tagesdosis von ca. 75 mg, unter besonderer Beobachtung in Einzelfällen auch bis 120 mg gesteigert. Die individuelle Höchstdosis richtet sich nach Nebenwirkungen und Effekt an der spastisch gestörten Extremität. Zu beachten ist, dass es bei schwerer betroffenen Patienten durch die Abnahme der Spastik zu einer Zunahme der funktionellen Schwäche kommen kann mit daraus resultierender Verschlechterung beispielsweise der Steh- oder Gehfähigkeit, hierauf ist gezielt zu achten. Ebenso kann Tizanidin (z.B. Sirdalud®) eingesetzt werden, beginnend mit 2 mg zur Nacht. Hier ist die blutdrucksenkende Wirkung des Medikamentes zu beachten! Auch hierunter kann es zu einer Zunahme von Schwächen kommen! Behindert eine spastische Tonuserhöhung bestimmte umschriebene Funktionen, kann ergänzend der gezielte Einsatz von Botulinum-Toxin erwogen werden. Beispielsweise kann bei entsprechender Störung die Injektion des Toxins in den Wadenmuskel zu einer nachhaltigen Verbesserung des Gangbildes mit physiologischerem Abrollen führen. Botulinum-Toxin ist ein Gift, das zu einer Zerstörung der Kontaktstelle von Nerv zum Muskel, in den es injiziert wurde, führt. Dadurch wird der Muskel gezielt geschwächt. Der spastische Zug wird dadurch gemindert. Nach etwa einem Vierteljahr bildet sich die Kontaktstelle wieder neu, so dass die Injektion zu wiederholen ist. Ist eine ausreichende Minderung insbesondere einer Spastik im Bereich beider Beine (Paraspastik) nicht möglich, ist die Gabe von Baclofen über eine Medikamentenpumpe in das Nervenwasser (intrathekal) zu diskutieren. Bevor die Pumpe implantiert wird, wird eine Testdosis von 40-80 µg in den Nervenwasserkanal im Lendenwirbelbereich gegeben, wobei innerhalb von wenigen Stunden der positive Effekt zu beobachten und anhand einer definierten Skala (Ashworth-Skala) zu beurteilen ist.Kleinhirn-Störungen
Ataxie (Störungen der Zielbewegungen) und Intentionstremor (Zittern bei Zielbewegungen) gehören zu den mit am stärksten behindernden Symptomen für Patienten mit Multipler Sklerose. Es gibt mehrere symptomatische Therapie -Maßnahmen, deren Nutzen für den einzelnen Patientin nur im Rahmen eines Therapie -Versuchs ermittelt werden kann. Ingesamt ist der Einfluss durch Medikamente auf die Ataxie oder Tremor aber meist enttäuschend. Gute Effekte erbrachte dagegen die Tiefenhirnstimulation. Es werden stereotaktisch Stimulationselektroden im Thalamus implantiert.Schmerzen und sensible Missempfindungen
Typische akute Schmerzsyndrome sind die Trigeminusneuralgie (kurzdauernde heftig einschießende Schmerzen im Gesichtsbereich) und plötzlich auftretende brennende Schmerzen in den Extremitäten. Therapie -Versuche sind diesbezüglich mit membranstabilisierenden Medikamenten, die auch bei der Epilepsie eingesetzt werden, wie Carbamazepin (z.B. Tegretal®) und Gabapentin (Neurontin®) sinnvoll. Des weiteren kommen vor allem bestimmte Antidepressiva gewinnbringend zum Einsatz, vornehmlich Amitriptylin (z.B. Saroten®).Blasenstörungen und Sexualfunktionsstörungen
Typische Beschwerden von Multiple Sklerose -Patienten mit Blasenstörungen sind plötzlich auftretender Harndrang, Dranginkontinenz oder auch die verzögerte Blasenentleerung und Harnverhalt. Vor einer Medikation ist eine Restharnsonographie, eventuell auch eine urologische Untersuchung notwendig. Liegt der Restharn unter 100 ml, bestehen aber eine sehr häufige Blasenentleerung oder Inkontinenz, können Medikamente eingesetzt werden, die den Blasenverschluss verstärken oder den Blasenmuskel (Detrusor), der für die Austreibung des Urins verantwortlich ist, schwächen, wie Tolterodin (Detrusitol®) oder auch Imipramin. Liegen ein vermehrter Restharn und eine Koordinationsstörung von Verschluss-Muskel und Blasenmuskel vor, eine sogenannte Sphinkter-detrusor-Dysynergie, kann Phenoxybenzamin (Dibenzyran®) eingesetzt werden. In einigen Fällen mit schwerer Blasenstörung und insbesondere chronisch erhöhtem Restharnvolumen ist eine externe Harnableitung oft notwendig, z. B. über einen Blasenkatheter. Dieser kann kurzfristig durch die Harnröhre oder zur längerfristigen Anlage durch die Bauchdecke (suprapubischer Dauerkatheter) eingebracht werden. Besser ist aber bei Patienten, die eine volle Funktionsfähigkeit ihrer Arme besitzen, die mehrfach tägliche Selbstkatheterisierung. Eine sexuelle Funktionsstörung bei Multiple Sklerose-Patienten kann auf verschiedenen Grundlagen beruhen. Dazu zählen sensible Störungen im Bereich der Genitalregion, die eine adäquate sensorische Stimulation verhindern, aber auch eine Unterbrechung der Reflexbögen, die z.B. die Erektion bewirken. Grundsätzlich sollte bei Patienten mit Potenzstörungen eine urologische Vorstellung erfolgen. In einer im Jahre 1999 abgeschlossenen Studie konnte bei männlichen Multiple Sklerose-Patienten mit Erektionsstörungen im Rahmen von Herden im Rückenmark in über 80% eine funktionell befriedigende Wirkung durch Sildenafil (Viagra®) in einer Dosis zwischen 25 und 100 mg erreicht werden.Fatigue (= allgemeine Schwäche)
Oft wird von Multiple Sklerose -Patienten eine allgemeine Schwäche, fehlende Ausdauer, Abgeschlagenheit und fehlende Belastbarkeit geschildert. Diese Beschwerden werden meist erst auf spezielle Nachfrage angegeben. Die genannten Beschwerden sind vor der Annahme einer Fatigue gegenüber einem depressiven Syndrom abzugrenzen. Seit langem bewährt ist bei der Fatigue Amantadin (z.B. PK-Merz®), z.B. in einer Dosis von morgens und mittags je 100 mg. Mehrere Studien stützen den Einsatz des Medikamentes bei Multipler Sklerose.Gangstörungen
Bei einem EDSS von 4 bis 7 kann Fampridin (Fampyra®) eingesetzt werden. Der EDSS von 4 bis 7 bedeutet, dass Patienten eine Einschränkung der maximalen Gehstrecke haben, mindestens aber 5Meter gehen können. Eine Dosis von 10 mg in Abstand von 12 Stunden wird empfohlen. Als Kaliumkanalblocker unterstützt des die elektrische Weiterleitung des Potentials über die Nervenfaser. Vor Beginn der Behandlung und nach 2 Wochen der Behandlung wird ein Gehtest durchgeführt, um den Effekt zu überprüfen. Insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und epileptischen Anfällen in der Vorgeschichte soll das Medikament nicht eingesetzt werden. .Depressive Störungen
Oft werden depressive Störungen beobachtet. Je nach Schwere und Ursache der Störung kann eine medikamentöse Behandlung notwendig werden. Heute gibt es ein breites Spektrum an Antidepressiva. Bevorzugt wird behandelt mit einem nicht sedierenden (= nicht müde machenden) Antidepressivum, z.B. einem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (z.B. Sertralin, Citalopram).Kontakt
Sie haben Fragen zur Thematik?
Schreiben Sie uns.Chefarzt der Neurologischen Abteilung
Dr. med. Carsten Schröter
E-Mail neurologie@reha-klinik.de