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Die Schlüsselzonenmassage (gezielte Tiefenmassage) wurde erstmalig durch Herrn Dr. H. Marnitz im Jahre 1971 in die Massagelehre eingebracht und ist eine bewährte Therapie zur Behandlung des Bewegungsapparates. Insbesondere in einer onkologischen Nachsorgeklinik, wie es die Sonnenberg-Klinik ist, ist die Marnitz-Therapie sehr wichtig. Patienten, deren Lymphsystem durch Operation oder Bestrahlung nur noch eingeschränkt arbeitet, profitieren von der Marnitz-Therapie. Da diese Patienten lymphödemgefährdet sind, oder bereits ein Lymphödem entwickelt haben, kann man durch diese gezielte Therapie positiv auf vorhandene Beschwerden eingehen, ohne die Lymphproblematik zu verschlimmern. Marnitz-Therapie ist eine Tiefenmassage, die punktuell an Muskelbauch, -ursprung und –ansatz angewandt wird. Durch Verformungs-, Dehn- und Zugreize, die sowohl parallel als auch quer zum Muskelfaserverlauf durchgeführt werden, erzielt man Tastbefund und Wirkung gleichermaßen in einem Arbeitsablauf. Die Griffe der Marnitz-Therapie werden mit den Fingerkuppen oder mit den Daumen ausgeführt. Die Stellung der Finger oder des Daumens richtet sich nach der Gewebebeschaffenheit und der gewollten Eindringtiefe. Arbeitet man mit dosiertem, gleich bleibendem Druck wird eine übermäßige Irritation und Reibung der Haut vermieden. Durch die Grifftechnik werden die Muskelspindeln gedehnt und somit hypertone Muskulatur detonisiert. Der Reiz am Muskel muss aber so dosiert werden, dass ein reflektorisch auftretender Gegenspann umgangen wird, trotzdem aber der Druck auf die Muskelspindel ausreicht. Der Tastbefund gestaltet den Griff und lokalisiert, wo die Gewebeveränderungen sind. Behandelt wird nur dort, wo das Gewebe von der Norm abweicht. Das heißt, dass z. B.:
  • der Muskeltonus verändert ist
  • sich Myogelosen (knötchenartige Verspannungen) in der Muskulatur befinden
  • die Muskulatur durch andere Erkrankungen geschädigt ist
Mit kleinflächigen und punktförmigen Griffen dringt man mit der Marnitz-Therapie in tiefere Gewebsschichten ein und erreicht neben der örtlichen Wirkung auch bestimmte Fernzonen und eine Wirkung im Wurzelgebiet. In zwei Segmentgruppen (lumbal-sacral à untere Körperhälfte; cervical à obere Körperhälfte) entsteht über sogenannte periphere Zonen eine Fernwirkung. D. h. arbeitet man im Kreuzbein-, Lendenwirbelsäulenbereich, erreicht man die gesamte untere Körperhälfte, arbeitet man jedoch im Halswirbelsäulen-, Schulterbereich erreicht man die gesamte obere Körperhälfte. Die Zonen, die eine Fernwirkung auslösen, heißen Schlüsselzonen. Das Motto der Marnitz-Massagetechnik ist: Gezielt – sanft – eindringlich Die Dosierung wird bestimmt und begrenzt durch die Schmerzhaftigkeit des Gewebes. Die Wirkung ergibt sich aus der Gesamtbehandlung aller massierten Punkte und Zonen. Verfasser: Chefarzt PD Dr. med. Johannes Zahner