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HNA Artikel: Aufrecht durchs Leben

Die HNA hat in ihrem neusten Artikel über Skoliose mit dem Experten Dr. Luis Ferraris der Werner Wicker Klinik gesprochen. Erfahren Sie mehr zu Skoliose, Therapie und Operationen.

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HNA Interview, 14.11.2024

Die Werner Wicker Klinik in Bad Wildungen steht seit Jahrzehnten für exzellente Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule. Mit dem im März 2024 in Betrieb genommenen Neubau mit hochmodernem OP-Trakt und modernster Medizintechnik setzt die Klinik neue Standards in der Wirbelsäulenchirurgie und bietet Patientinnen und Patienten eine optimale Umgebung auch für komplexe Eingriffe.

Einen Schwerpunkt bildet das Deutsche Skoliosezentrum, das unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Luis Ferraris im Wirbelsäulenzentrum der Klinik angesiedelt ist. Als bundesweit führende Skoliose-Einrichtung behandelt das Zentrum Betroffene, die durch die Verkrümmung der Wirbelsäule in ihrer Lebensqualität eingeschränkt sind. Ziel der individuell abgestimmten Behandlung ist es, Patientinnen und Patienten durch konventionelle oder operative Maßnahmen wieder zu einem schmerzfreien und aktiven Leben zu verhelfen.

Was ist eigentlich eine Skoliose?

Skoliose ist eine Erkrankung mit seitlicher Verkrümmung der Wirbelsäule, von der weltweit Millionen, zumeist jüngere Menschen, betroffen sind. Schätzungen zufolge leiden allein in Deutschland etwa ein bis drei Prozent der Bevölkerung an Skoliose, wobei Mädchen häufiger betroffen sind als Jungen. Die Auswirkungen von Skoliose reichen von Rückenschmerzen bis hin zu Einschränkungen der Atmung und der Organfunktionen. Eng verwandt ist die Kyphose, eine nach vorn geneigte Krümmung der Wirbelsäule, die wir hier ebenfalls erfolgreich behandeln.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Je nach Grad der Krümmung der Wirbelsäule unterscheiden wir leichte, mittelschwere und schwere Skoliosen. Leichte Formen lassen sich konservativ mit Physiotherapie behandeln. Bei stärkeren Ausprägungen kommt ein Korsett in Frage, und nur bei schwerer Skoliose ein operativer Eingriff, bei dem ein Teil der Wirbelsäule versteift wird. In den letzten Jahren hat sich die Behandlung von Skoliose stark weiterentwickelt. Neue Technologien und Therapieansätze tragen dazu bei, die Lebensqualität der oft noch recht jungen Patientinnen und Patienten deutlich zu verbessern und schwerwiegende Folgen zu verhindern.

Gibt es bestimmte Verfahren, die Sie mit besonderem Erfolg einsetzen?

Als führende Klinik im Bereich der Skoliosebehandlung haben wir 2011 als erste in Deutschland das innovative Magnet Growing Rod System eingeführt. Hier werden teleskopartige Stäbe implantiert, um das Wachstum der Wirbelsäule gezielt zu lenken und sie allmählich aufzurichten. Ein großer Vorteil dieses Verfahrens ist, dass die Längeneinstellung der Stäbe nicht durch wiederholte, große Operationen mit Vollnarkosen angepasst werden muss. Stattdessen erfolgt die Verlängerung mit dem Wachstum der Betroffenen alle drei Monate von außen durch ein Magnetsystem. Das macht die Therapie deutlich schonender und sehr individuell und ermöglicht frühzeitig eine positive Beeinflussung der Skoliose.

Oft sind gerade junge Mädchen betroffen. Welche Erfahrungen haben Sie mit dieser Patientengruppe?

Ich verstehe den besonderen Leidensdruck, gerade von unseren jungen Patientinnen. Sie wünschen sich neben der Korrektur der gekrümmten Wirbelsäule auch eine kosmetische Verbesserung. Das ist vollkommen nachvollziehbar. Besonders häufig hören wir den Wunsch, einen Rippenbuckel zu korrigieren. Dieser kann in den meisten Fällen durch einen Skolioseeingriff erfolgreich behandelt oder kaum wahrnehmbar verkleinert werden. Unser Ziel ist es, jeder einzelnen Patientin und jedem einzelnen Patienten bestmöglich zu helfen und ihre Bedürfnisse und individuellen Ziele zu verstehen.

Wie kümmern Sie sich um Ihre Patienten, insbesondere nach einer Operation?

Viele unserer Patienten begleiten wir ein Leben lang und stehen ihnen bei gesundheitlichen Fragen zur Seite - nicht nur nach Operationen. Wir unterstützen sie beim Wiedereinstieg in Schule, Beruf und Alltag mit Handlungsempfehlungen, auch zu angepassten Sportmöglichkeiten. Besonders in der Nachsorge nach Operationen spielt unsere stationäre Physiotherapie eine zentrale Rolle. Sie gewährleistet eine individuelle und umfassende Versorgung und unterstützt eine schnelle Rückkehr in den Alltag. Dabei profitieren unsere Patienten von einer der größten und bestqualifizierten physiotherapeutischen Abteilungen Deutschlands, die direkt in der Werner Wicker Klinik verankert ist.

Das gesamte Interview der HNA finden Sie hier.

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