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Tinnitus äußert sich in verschiedenen Formen. Die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten können sich hierbei unterscheiden. Erfahren Sie mehr zu den einzelnen Formen und welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten sie aufweisen.
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Tinnitus, das Wahrnehmen von Geräuschen im Ohr oder Kopf ohne äußere Schallquelle, ist für Betroffene oftmals eine große Belastung und beeinflusst nicht selten die Lebensqualität. Dabei macht die Vielfalt seiner Erscheinungsformen den Tinnitus besonders komplex. Von pulsierenden Klängen bis hin zu konstantem Rauschen gibt es eine breite Palette von Tinnitus Formen, die individuell erlebt werden.
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Etwa 99% der Betroffenen leiden an subjektivem Tinnitus. Damit stellt er die häufigste Form des Tinnitus dar. Hierbei kann der subjektive Tinnitus Personen jeden Alters betreffen, die Häufigkeit nimmt mit steigendem Alter jedoch tendenziell zu.
Die Merkmale und Symptome des subjektiven Tinnitus sind vielfältig. Die wahrgenommenen Geräusche werden von Betroffenen z.B. als Pfeifen, Summen, Rauschen oder Klingeln beschrieben. Die Intensität und Dauer variieren erheblich.
Grundlage für die Entstehung eines Tinnitus ist bei mehr als 80% der Betroffenen eine Hörminderung oder Schwerhörigkeit. Deshalb ist zunächst eine HNO-ärztliche Untersuchung erforderlich.
Subjektiver Tinnitus kann dabei auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden, darunter:
Der objektive Tinnitus betrifft nur etwa 1% der Menschen mit Tinnitus. Diese selten auftretende Form des Tinnitus zeichnet sich dadurch aus, dass die wahrgenommenen Geräusche nicht nur vom Betroffenen, sondern unter Umständen auch von einem Arzt bei der Untersuchung gehört werden können.
Die Merkmale und Symptome von objektivem Tinnitus sind oft mit physiologischen Prozessen im Körper verbunden. Die wahrgenommenen Geräusche können pulsierend sein und sich im Rhythmus des Herzschlags bewegen. Dieser rhythmische Charakter kann z.B. ein Hinweis auf eine gefäßbedingte Ursache sein.
Nicht immer ist beim objektiven Tinnitus trotz entsprechender Diagnostik eine Ursache feststellbar. Sollte dies gelingen, konzentriert sich die Behandlung auf die Beseitigung oder Verbesserung des auslösenden Problems, sei es durch medikamentöse Therapie, physikalische Maßnahmen oder in einigen Fällen durch chirurgische Eingriffe.
Tinnitus kann in zwei grundlegende Kategorien unterteilt werden: Akuter und chronischer Tinnitus. Diese Unterteilung basiert auf der Dauer des Auftretens und beeinflusst die Herangehensweise an die Behandlung sowie die Prognose. Die Unterscheidung zwischen akutem und chronischem Tinnitus ist entscheidend für die Entwicklung einer geeigneten Strategie zur Linderung der Symptome und zur Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können den Verlauf des Tinnitus positiv beeinflussen.
Akuter Tinnitus ist durch plötzliches Auftreten und eine begrenzte Dauer gekennzeichnet. In vielen Fällen verschwindet der akute Tinnitus von selbst, insbesondere, wenn er durch vorübergehende Faktoren wie Lärmbelastung, Stress oder Infektionen verursacht wird.
Die Behandlung von akutem Tinnitus konzentriert sich oft auf die Beseitigung oder Kontrolle der auslösenden Ursache. Dies kann die Vermeidung von weiterem Lärm, die Behandlung von Infektionen oder stressreduzierende Maßnahmen umfassen.
Im Gegensatz dazu besteht chronischer Tinnitus über einen längeren Zeitraum, üblicherweise länger als sechs Monate. Durch die chronische, also andauernde Verlaufsform hat diese Tinnitus-Form häufig erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität.
Die Behandlung von chronischem Tinnitus ist komplexer: nach medizinischer Diagnostik und Besprechung der Befunde ist oft eine multidisziplinäre, also fachlich kombinierte Herangehensweise sinnvoll mit z.B. Hörgeräteversorgung und Beratung zu Stressabbau, z.B. durch Erlernen von Entspannungsverfahren und regelmäßigem Sport. Auch der Einsatz von mittlerweile gut erprobten Apps auf dem Smartphone kann dies unterstützen. Bei Auftreten von psychischen Beeinträchtigungen wie Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, innerer Unruhe oder depressiven Symptomen sollte eine Tinnitus-Bewältigungstherapie (TBT, früher Tinnitus-Retraining-Therapie) mit psychotherapeutischer Unterstützung, wie sie z.B. in spezialisierten Rehabilitationseinrichtungen angeboten wird, eingeleitet werden.
Zu erwähnen ist abschließend noch der pulsierende Tinnitus. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Form des objektiven Tinnitus. Der pulsierende Tinnitus ist nicht auf eine Altersschwerhörigkeit zurückzuführen, sondern begleitet möglicherweise das normale Altern und hiermit einhergehende Gefäßveränderungen. Medikamente werden bei einem chronischen Tinnitus nicht gegeben.
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