Wissen
Zwei Krankheitsbilder, die mit Angst einhergehen, aber dennoch klare Unterschiede zeigen: Angststörung und Psychose. Erfahren Sie, woran man sie erkennt, wie sie sich voneinander abgrenzen lassen und welche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Der Unterschied zwischen Angststörung und Psychose ist für viele Menschen nicht sofort klar, da beide Erkrankungen komplexe psychische Zustände beschreiben und teilweise ähnliche Symptome zeigen. Dennoch sollten die Krankheitsbilder differenziert betrachtet werden: Während Angststörungen durch übermäßige Sorgen und Furcht geprägt sind, steht bei Psychosen der Verlust des Realitätsbezugs im Vordergrund. Diese Verwechslung führt häufig zu Missverständnissen und erschwert Betroffenen den Zugang zur richtigen Behandlung.
Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen und sind durch übermäßige, anhaltende Ängste gekennzeichnet, die das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Diese Ängste gehen oft über reale Bedrohungen hinaus und können ohne ersichtlichen Grund auftreten.
Es gibt verschiedene Formen von Angststörungen, darunter:
Die Symptome einer Angststörung sind vielfältig und können sowohl psychisch als auch körperlich sein:
Häufig lösen Stress, traumatische Erlebnisse oder genetische Veranlagung Angststörungen aus. Risikofaktoren wie ein hoher Leistungsdruck, fehlende soziale Unterstützung oder eine ungesunde Lebensweise erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an einer Angststörung zu erkranken.
Eine Psychose ist ein schwerwiegender psychischer Zustand, bei dem die betroffene Person die Fähigkeit verliert, zwischen Realität und eigenen Wahrnehmungen zu unterscheiden. Dieser Zustand ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom verschiedener psychischer oder organischer Erkrankungen.
Es gibt unterschiedliche Arten von Psychosen, die sich in ihren Ursachen und Verläufen unterscheiden:
Die Symptome einer Psychose sind oft beunruhigend und beeinträchtigen das Alltagsleben stark:
Psychosen können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden:
Obwohl sowohl Angststörungen als auch Psychosen schwerwiegende psychische Erkrankungen sind, unterscheiden sie sich grundlegend in ihrer Symptomatik und dem Umgang der Betroffenen mit der Realität. Der Unterschied Angststörung und Psychose liegt vor allem in der Wahrnehmung, den Denkprozessen und den körperlichen Reaktionen.
Die klare Abgrenzung zwischen Angststörung und Psychose ist essenziell, da beide Erkrankungen unterschiedliche Ansätze in der Diagnostik und Therapie erfordern. Ein fundiertes Verständnis der Unterschiede hilft, Betroffene besser zu unterstützen und die richtige Behandlung einzuleiten.
Trotz ihrer Unterschiede können Angststörungen und Psychosen Gemeinsamkeiten aufweisen, die eine klare Abgrenzung erschweren. Angst ist beispielsweise ein häufiges Begleitsymptom in psychotischen Zuständen. Menschen mit einer Psychose können starke Ängste erleben, etwa im Zusammenhang mit Wahnvorstellungen, wie dem Gefühl verfolgt zu werden. Und auch Stress spielt bei beiden Erkrankungen eine zentrale Rolle. Er kann Angststörungen verstärken und auch psychotische Episoden auslösen oder verschlimmern. Dieser gemeinsame Faktor zeigt, wie eng psychische Belastungen und die Entstehung verschiedener Krankheitsbilder verbunden sein können.
Besonders herausfordernd wird die Abgrenzung in sogenannten Mischzuständen, bei denen sowohl Symptome einer Angststörung als auch einer Psychose auftreten. In solchen Fällen ist eine präzise Diagnostik entscheidend, um die passende Therapie zu finden und den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden.
Die Diagnostik von Angststörungen und Psychosen basiert auf den internationalen Klassifikationssystemen DSM-5 und ICD-10, die genaue Kriterien für beide Erkrankungen definieren. Neben ausführlichen Anamnesegesprächen kommen psychologische Tests und gegebenenfalls neurologische Untersuchungen zum Einsatz, um die Diagnose zu sichern und andere Ursachen auszuschließen.
Bei Angststörungen steht die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) im Fokus. Diese hilft Betroffenen, negative Denkmuster zu erkennen und zu verändern. Medikamente wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) können ergänzend eingesetzt werden, um die Symptome zu lindern und den Therapieerfolg zu unterstützen.
Psychosen erfordern einen umfassenderen Ansatz. Antipsychotika sind die zentrale medikamentöse Therapie, um Halluzinationen und Wahnvorstellungen zu reduzieren. Psychotherapie hilft Betroffenen, ihre Krankheit zu verstehen und mit den Herausforderungen umzugehen. Ergänzend kann eine Rehabilitation notwendig sein, um soziale und berufliche Fähigkeiten wiederherzustellen.Ganzheitliche Therapieansätze in den Wicker-Kliniken
In unseren Abteilungen für Psychotherapie erhalten Menschen mit Angststörungen oder Psychosen eine individuell abgestimmte therapeutische Begleitung. Unsere Behandlungsansätze orientieren sich an den persönlichen Bedürfnissen und verbinden verhaltenstherapeutische sowie tiefenpsychologische Verfahren. Je nach Krankheitsbild verfolgen wir unterschiedliche therapeutische Schwerpunkte – sei es der Weg hin zu einem Leben mit weniger Angst, mehr Selbstvertrauen oder mehr innerer Klarheit. In einem wertschätzenden Umfeld begleiten wir Betroffene dabei, sich selbst besser zu verstehen, neue Denkmuster zu gestalten und nachhaltige Veränderungen zu erreichen.
Kontakt
Möchten Sie mehr über die Therapieangebote in unseren Kliniken erfahren? Kontaktieren Sie uns, wir helfen Ihnen gerne weiter.
Magazin
Stöbern Sie in unserem Magazin. Hier finden Sie weitere spannende Beiträge rund um Krankheitsbilder und Eindrücke aus dem Klinikalltag.