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Die Unterschiede zwischen Angststörung und Psychose

Zwei Krankheitsbilder, die mit Angst einhergehen, aber dennoch klare Unterschiede zeigen: Angststörung und Psychose. Erfahren Sie, woran man sie erkennt, wie sie sich voneinander abgrenzen lassen und welche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

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Der Unterschied zwischen Angststörung und Psychose ist für viele Menschen nicht sofort klar, da beide Erkrankungen komplexe psychische Zustände beschreiben und teilweise ähnliche Symptome zeigen. Dennoch sollten die Krankheitsbilder differenziert betrachtet werden: Während Angststörungen durch übermäßige Sorgen und Furcht geprägt sind, steht bei Psychosen der Verlust des Realitätsbezugs im Vordergrund. Diese Verwechslung führt häufig zu Missverständnissen und erschwert Betroffenen den Zugang zur richtigen Behandlung.

Angststörung: Wenn Angst das Leben dominiert

Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen und sind durch übermäßige, anhaltende Ängste gekennzeichnet, die das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Diese Ängste gehen oft über reale Bedrohungen hinaus und können ohne ersichtlichen Grund auftreten.

Typen von Angststörungen

Es gibt verschiedene Formen von Angststörungen, darunter:

  • Generalisierte Angststörung (GAD): Anhaltende Sorgen über alltägliche Dinge wie Gesundheit, Finanzen oder Arbeit.
  • Panikstörung: Wiederkehrende Panikattacken, begleitet von intensiven körperlichen Symptomen wie Herzrasen und Atemnot.
  • Phobien: Extreme Angst vor spezifischen Objekten oder Situationen, z. B. Höhen, Spinnen oder öffentlichen Plätzen.

Symptome bei einer Angststörung

Die Symptome einer Angststörung sind vielfältig und können sowohl psychisch als auch körperlich sein:

  • Psychische Symptome: Übermäßige Sorgen, Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit.
  • Körperliche Symptome: Muskelverspannungen, Herzklopfen, Schweißausbrüche, Zittern.
  • Vermeidungsverhalten: Situationen oder Orte werden gemieden, um die Angst nicht zu erleben, was die Lebensqualität stark einschränkt.

Häufige Auslöser und Risikofaktoren

Häufig lösen Stress, traumatische Erlebnisse oder genetische Veranlagung Angststörungen aus. Risikofaktoren wie ein hoher Leistungsdruck, fehlende soziale Unterstützung oder eine ungesunde Lebensweise erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an einer Angststörung zu erkranken.

Psychose: Der Verlust des Realitätsbezugs

Eine Psychose ist ein schwerwiegender psychischer Zustand, bei dem die betroffene Person die Fähigkeit verliert, zwischen Realität und eigenen Wahrnehmungen zu unterscheiden. Dieser Zustand ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom verschiedener psychischer oder organischer Erkrankungen.

Formen der Psychose

Es gibt unterschiedliche Arten von Psychosen, die sich in ihren Ursachen und Verläufen unterscheiden:

  • Schizophrenie: Eine chronische psychische Erkrankung, die mit Halluzinationen, Wahnvorstellungen und Denkstörungen einhergeht.
  • Psychotische Depression: Eine schwere depressive Episode, begleitet von psychotischen Symptomen wie Wahnideen.
  • Drogeninduzierte Psychosen: Verursacht durch Substanzen wie Cannabis, Amphetamine oder Halluzinogene, oft vorübergehend, aber potenziell langfristig.


Psychotische Symptome

Die Symptome einer Psychose sind oft beunruhigend und beeinträchtigen das Alltagsleben stark:

  • Halluzinationen: Betroffene hören, sehen oder fühlen Dinge, die nicht real sind.
  • Wahnvorstellungen: Falsche Überzeugungen, an denen trotz gegenteiliger Beweise festgehalten wird, z. B. Verfolgungswahn.
  • Desorganisiertes Denken: Unzusammenhängende oder unlogische Gedanken, die  die Kommunikation erschweren.


Ursachen und Auslöser

Psychosen können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden:

  • Biologische Ursachen: Genetische Veranlagung oder Veränderungen im Gehirn, z. B. bei Schizophrenie.
  • Psychologische Faktoren: Traumatische Erlebnisse oder starker Stress.
  • Substanzmissbrauch: Drogen wie Cannabis oder Halluzinogene können eine Psychose auslösen oder verstärken.
  • Körperliche Erkrankungen: Fieber, neurologische Erkrankungen oder hormonelle Störungen.

Die wesentlichen Unterschiede zwischen Angststörung und Psychose

Obwohl sowohl Angststörungen als auch Psychosen schwerwiegende psychische Erkrankungen sind, unterscheiden sie sich grundlegend in ihrer Symptomatik und dem Umgang der Betroffenen mit der Realität. Der Unterschied Angststörung und Psychose liegt vor allem in der Wahrnehmung, den Denkprozessen und den körperlichen Reaktionen.

Unterschiedliche Wahrnehmung der Realität

  • Angststörung: Bei Angststörungen bleibt der Realitätsbezug erhalten. Betroffene sind sich bewusst, dass ihre Ängste und Sorgen übertrieben oder irrational sind, können diese jedoch nur schwer kontrollieren.
  • Psychose: Bei einer Psychose ist die Wahrnehmung stark verzerrt. Betroffene erleben Halluzinationen (z. B. Stimmen hören) oder Wahnvorstellungen (z. B. Verfolgungswahn) und können Realität und Illusion nicht mehr unterscheiden.

Unterschiedliche Denkprozesse

  • Angststörung: Die Gedanken bei einer Angststörung sind oft von Sorgen und Befürchtungen geprägt, aber grundsätzlich logisch nachvollziehbar. Sie drehen sich häufig um mögliche zukünftige Gefahren.
  • Psychose: Bei Psychosen sind die Denkprozesse oft stark beeinträchtigt. Betroffene entwickeln Wahnvorstellungen, die keinen Bezug zur Realität haben, oder ihr Denken ist desorganisiert, was sich in wirrer und unzusammenhängender Sprache zeigt.

Unterschiedliche körperliche Reaktionen

  • Angststörung: Angststörungen gehen oft mit ausgeprägten körperlichen Symptomen einher, darunter Herzrasen, Schwitzen, Zittern und Muskelverspannungen. Diese Symptome sind Teil der sogenannten Kampf-oder-Flucht-Reaktion des Körpers.
  • Psychose: Bei Psychosen stehen kognitive und emotionale Beeinträchtigungen im Vordergrund. Körperliche Symptome treten seltener auf, können jedoch als Folge der psychischen Belastung auftreten.

Die klare Abgrenzung zwischen Angststörung und Psychose ist essenziell, da beide Erkrankungen unterschiedliche Ansätze in der Diagnostik und Therapie erfordern. Ein fundiertes Verständnis der Unterschiede hilft, Betroffene besser zu unterstützen und die richtige Behandlung einzuleiten.

Gemeinsamkeiten und mögliche Überschneidungen

Trotz ihrer Unterschiede können Angststörungen und Psychosen Gemeinsamkeiten aufweisen, die eine klare Abgrenzung erschweren. Angst ist beispielsweise ein häufiges Begleitsymptom in psychotischen Zuständen. Menschen mit einer Psychose können starke Ängste erleben, etwa im Zusammenhang mit Wahnvorstellungen, wie dem Gefühl verfolgt zu werden. Und auch Stress spielt bei beiden Erkrankungen eine zentrale Rolle. Er kann Angststörungen verstärken und auch psychotische Episoden auslösen oder verschlimmern. Dieser gemeinsame Faktor zeigt, wie eng psychische Belastungen und die Entstehung verschiedener Krankheitsbilder verbunden sein können.

Besonders herausfordernd wird die Abgrenzung in sogenannten Mischzuständen, bei denen sowohl Symptome einer Angststörung als auch einer Psychose auftreten. In solchen Fällen ist eine präzise Diagnostik entscheidend, um die passende Therapie zu finden und den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden.

Diagnostik und Behandlung: Unterschiedliche Ansätze

Die Diagnostik von Angststörungen und Psychosen basiert auf den internationalen Klassifikationssystemen DSM-5 und ICD-10, die genaue Kriterien für beide Erkrankungen definieren. Neben ausführlichen Anamnesegesprächen kommen psychologische Tests und gegebenenfalls neurologische Untersuchungen zum Einsatz, um die Diagnose zu sichern und andere Ursachen auszuschließen.

Behandlung von Angststörungen

Bei Angststörungen steht die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) im Fokus. Diese hilft Betroffenen, negative Denkmuster zu erkennen und zu verändern. Medikamente wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) können ergänzend eingesetzt werden, um die Symptome zu lindern und den Therapieerfolg zu unterstützen.

Behandlung von Psychosen

Psychosen erfordern einen umfassenderen Ansatz. Antipsychotika sind die zentrale medikamentöse Therapie, um Halluzinationen und Wahnvorstellungen zu reduzieren. Psychotherapie hilft Betroffenen, ihre Krankheit zu verstehen und mit den Herausforderungen umzugehen. Ergänzend kann eine Rehabilitation notwendig sein, um soziale und berufliche Fähigkeiten wiederherzustellen.Ganzheitliche Therapieansätze in den Wicker-Kliniken

Therapieansätze in den Wicker-Kliniken

In unseren Abteilungen für Psychotherapie erhalten Menschen mit Angststörungen oder Psychosen eine individuell abgestimmte therapeutische Begleitung. Unsere Behandlungsansätze orientieren sich an den persönlichen Bedürfnissen und verbinden verhaltenstherapeutische sowie tiefenpsychologische Verfahren. Je nach Krankheitsbild verfolgen wir unterschiedliche therapeutische Schwerpunkte – sei es der Weg hin zu einem Leben mit weniger Angst, mehr Selbstvertrauen oder mehr innerer Klarheit. In einem wertschätzenden Umfeld begleiten wir Betroffene dabei, sich selbst besser zu verstehen, neue Denkmuster zu gestalten und nachhaltige Veränderungen zu erreichen.

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