Wissen
Clusterkopfschmerzen sind eine seltene, aber sehr schmerzhafte Form von Kopfschmerzen. Welche Merkmale, Ursachen und Trigger es für Clusterkopfschmerzen gibt und was gegen die Schmerzen hilft, erfahren Sie im Artikel.
Charakteristik
Clusterkopfschmerzen treten bei nur etwa 0,1% der Bevölkerung auf und sind somit eine sehr seltene, aber äußerst schmerzhafte Form von Kopfschmerzen. Clusterkopfschmerzen treten in Intervallen auf, die Tage, Wochen oder Monate andauern können, bevor sie für eine gewisse Zeitspanne wieder komplett verschwinden. Clusterkopfschmerzen können sich wie ein Stich oder Brennen anfühlen und sind normalerweise auf einer Seite des Kopfes im Bereich der Augen lokalisiert. Die Schmerzen eines Clusterkopfschmerzes können mitunter so stark werden, dass sie das tägliche Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen und teilweise gar zu psychischen Folgeerkrankungen wie Depressionen führen.
Die genaue Ursache von Clusterkopfschmerzen ist unbekannt, es wird jedoch angenommen, dass sie durch eine Fehlfunktion im Hypothalamus, einem Teil des Gehirns, verursacht werden. Bei dem Hypothalamus handelt es sich um einen wichtigen Teil des Gehirns, der zahlreiche Körperfunktionen reguliert und koordiniert. So ist der Hypothalamus für die Steuerung des Schlaf-Wach-Zyklus und den Stoffwechsel verantwortlich. Im Zusammenhang mit Clusterkopfschmerzen nimmt der Hypothalamus eine bedeutende Rolle ein, da angenommen wird, dass er auch an der Regulation der Schmerzempfindlichkeit beteiligt ist. Eine weitere Vermutung der Ursache von Clusterkopfschmerzen ist eine genetische Veranlagung. Im Rahmen der Forschungen haben sich Hinweise ergeben, die auf eine genetische Komponente der Entstehung von Clusterkopfschmerzen hindeuten. Somit könnte die Ursache für Clusterkopfschmerzen auch familiär bedingt sein. Es ist zu beachten, dass bisher keine eindeutige Ursache festgestellt werden konnte und es sich bei den angegebenen Ursachen für Clusterkopfschmerzen lediglich um erste Forschungsergebnisse handelt.
Anzeichen
Die Symptome von Clusterkopfschmerzen können sehr intensiv sein und äußern sich häufig durch sehr charakteristische Symptome. Meist treten die Symptome einseitig am Kopf im Bereich der Augen auf und werden häufig von weiteren Symptomen begleitet. Zu diesen Symptomen von Clusterkopfschmerzen zählen u.a.
Gerötete Augen
Tränende Augen
Verengung der Pupillen
Gefühl innerer Unruhe
Verstopfte oder laufende Nase
Starkes Schwitzen im Gesicht
Auftreten
Charakteristisch für Clusterkopfschmerzen ist das Auftreten der Schmerzen innerhalb kürzester Zeit. Daher wird bei Clusterkopfschmerzen auch häufig von einer Clusterkopfschmerz-Attacke gesprochen. Eine Clusterkopfschmerz-Attacke kann bis zu drei Stunden andauern. Diese Attacken können täglich mehrfach auftreten und über einen Zeitraum von Wochen oder Monaten anhalten, bevor sie für eine Weile gänzlich verschwinden. Somit kennzeichnen sich Clusterkopfschmerzen insbesondere durch das Symptom plötzlich auftretender, äußerst starker Kopfschmerzen. Was Clusterkopfschmerzen von anderen Kopfschmerz Typen abhebt, ist das zyklische Auftreten.
Auslöser
Auch wenn die genauen Ursachen für Clusterkopfschmerzen noch nicht erforscht sind, ist bekannt, dass es einige Auslöser oder Trigger gibt, die das Auftreten einer Clusterkopfschmerz-Attacke begünstigen oder gar ein neues Intervall der Clusterkopfschmerzen einleiten.
Es muss erwähnt werden, dass Trigger für Clusterkopfschmerzen bei Patienten sehr verschieden sein können. Viele Patienten haben auch mehrere Trigger für Clusterkopfschmerzen. Die Identifizierung der Trigger für Clusterkopfschmerzen ist äußerst wichtig, um diese, soweit möglich, in Zukunft vermeiden und somit einer Clusterkopfschmerz-Attacke vorbeugen zu können.
Alkohol ist einer der häufigsten Trigger für Clusterkopfschmerzen. Dabei lösen insbesondere Bier und Wein Clusterkopfschmerzen aus.
Es ist erwiesen, dass Rauchen ein Trigger für Clusterkopfschmerzen ist. Besonders bei starken Rauchern löst das Rauchen teilweise eine Episode oder Attacke von Clusterkopfschmerzen aus.
Starke und plötzliche Wetterveränderungen können sich auf Clusterkopfschmerzen auswirken. Besondere Trigger sind dabei Änderungen des Luftdrucks oder der Temperatur.
Auch Schlafstörungen, die sich in Schlafmangel oder einem gestörten Schlafrhythmus äußern, können Trigger für Clusterkopfschmerzen sein.
Stress wirkt sich in vielen Bereichen auf unsere Gesundheit aus. Auch Clusterkopfschmerzen werden, wie auch andere Kopfschmerzen, durch Stress getriggert. Genauso verhält es sich mit Angst.
Clusterkopfschmerzen werden zunehmend erforscht und Berichte von Patienten ausgewertet. Viele Patienten berichten davon, dass sich auch bestimmte Lebensmittel auf eine Clusterkopfschmerz-Attacke oder -episode auswirken bzw. diese auslösen können. Schokolade oder Käse werden hierbei besonders häufig als Trigger von Clusterkopfschmerzen genannt.
Therapie
Es gibt verschiedene Möglichkeiten für die Behandlung von Clusterkopfschmerzen, allerdings ist bisher keine Therapie bekannt, die bei allen Clusterkopfschmerz Patienten Linderung oder gar Heilung verspricht. Das hilft gegen Clusterkopfschmerzen oder lindert diese:
Sauerstofftherapie
Die Verwendung von reinem Sauerstoff durch eine Atemmaske kann dazu beitragen, die Schmerzen während einer Clusterkopfschmerz-Attacke wesentlich zu reduzieren. Die Sauerstofftherapie wird bei Clusterkopfschmerzen meistens zusätzlich zur Einnahme von Medikamenten angewendet.
Medikamente
Arten von Medikamenten, die sich als hilfreich gegen Clusterkopfschmerzen erwiesen haben, sind beispielsweise Triptane, Verapamil, Steroide und Lithium. Werden sie rechtzeitig und frühzeitig eingenommen, können sie gegen Clusterkopfschmerzen helfen oder die Schmerzen lindern.
Entspannungsverfahren
Stress, Anspannung und Ängste können Clusterkopfschmerzen auslösen oder intensivieren. Es gibt zahlreiche Entspannungsverfahren, die gegen Clusterkopfschmerzen helfen oder diese abmildern. Bei den häufig wirksamen Entspannungsverfahren handelt es sich um Verfahren wie Yoga, Meditation oder auch Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson.
Unterschiede
Obwohl Migräne und Clusterkopfschmerzen ähnliche Symptome haben, gibt es maßgebliche Unterschiede zwischen Migräne und Clusterkopfschmerzen. Migräne tritt in der Regel einseitig auf, kann sich jedoch auch beidseitig äußern, während Clusterkopfschmerzen grundsätzlich einseitig auftreten. Migräne wird häufig von Erbrechen, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit begleitet, während mit Clusterkopfschmerzen meist gerötete oder tränende Augen, eine Pupillenverengung, starkes Schwitzen im Gesicht oder eine verstopfte Nase einhergehen. Clusterkopfschmerzen und Migräne können jedoch ähnliche Trigger und Auslöser haben, z.B. Stress, gewisse Lebensmittel und Schlafstörungen.
2022 hat die Hardtwaldklinik I als erste deutsche Reha-Klinik die Auszeichnung Clusterkopfschmerz-Reha-Competence-Center erhalten. Seit 20 Jahren ist die Klinik auf Kopfschmerzen diverser Arten spezialisiert und bietet ihren Patienten bewährte Therapiekonzepte. Auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Clusterkopfschmerz-Selbsthilfe-Gruppen (CSG) e.V. trägt zu der Vorreiterrolle bei.
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