Wissen
Bei einem Bruch der Kniescheibe kann, je nach Art des Bruches, eine Operation unumgänglich werden. Worauf Sie bei einer Patellafraktur achten sollten, erfahren Sie im Beitrag.
Kliniken
Häufigster Unfallmechanismus ist eine direkte Gewalteinwirkung auf die Kniescheibe, so z.B. ein Sturz auf das gebeugte Kniegelenk beim Sport oder im Straßenverkehr der Anprall an das Armaturenbrett bei einem Auffahrunfall. Es werden die verschobenen (dislozierten) von den unverschobenen (undislozierten) Brüchen unterschieden, besonders wichtig im Hinblick auf erforderliche Behandlungsmaßnahmen ist die Unterscheidung der Quer- von den Längsfrakturen.
Anzeichen
Ein typisches Symptom bei Patellafrakturen ist die Unfähigkeit, das Knie zu strecken bzw. gestreckt zu halten. Außerdem wird der Patient über Schmerzen und möglicherweise ein Instabilitätsgefühl klagen. Symptome bei Patellafrakturen können auch Blutergüsse, ein tastbares Auseinanderweichen der Bruchenden (insbesondere bei den Querfrakturen), Schürfungen und Platzwunden über der Kniescheibe und vielleicht ein Kniegelenkserguss, d.h. eine Flüssigkeitsansammlung im Inneren des Kniegelenkes, sein.
Es werden Röntgenaufnahmen des Kniegelenkes in zwei Ebenen sowie Patella-Tangentialaufnahmen durchgeführt. In manchen Fällen kann es schwierig sein, einen Bruch der Kniescheibe von einer harmlosen, angeborenen „Patella bipartita“, d.h. zweigeteilten Kniescheibe, zu unterscheiden. Es können dann Vergleichsaufnahmen des von der Verletzung nicht betroffenen Kniegelenkes bzw. spezielle Schichtaufnahmen (Tomografie) erforderlich werden. Ein blutiger Gelenkerguss kann belassen werden, wenn eine operative Versorgung unmittelbar bevorsteht, ansonsten wird der Erguss abpunktiert. Bei einem röntgenologisch erfolgten Ausschluss eines Kniescheibenbruchs zeigt ein Hochstand der Kniescheibe einen Riss der Kniescheibensehne (Ligamentum patellae), ein Patellatiefstand einen Riss der Sehne der sogenannten "Quadricepssehne" an.
Versorgung
Ziel der Behandlung beim Bruch der Kniescheibe ist eine stufenlose Ausheilung der Kniescheibenrückfläche. Unverschobene Brüche und Frakturen mit längsverlaufender Bruchlinie ohne Unterbrechung des sogenannten (Knie-)Streckapparates können konservativ, d.h. nicht-operativ behandelt werden. Dabei ist eine primär ambulante Behandlung möglich. Zur konservativen Behandlung bei einem Kniescheibenbruch kann nach Abschwellen des Kniegelenkes z.B. ein Gipstutor mit 15°-Beugung im Kniegelenk und Vollbelastung, oder auch eine entsprechende Knie-Klettverschlusschiene mit erlaubter Teilbelastung für 4-6 Wochen angelegt werden.
Dislozierte (verschobene) sowie offene Frakturen werden dagegen operativ versorgt. Zur operativen Versorgung kommen verschiedene Techniken zur Anwendung (Zuggurtung, Schraubenosteosynthese, kombinierte Verfahren bei Mehrstückbrüchen). Nur in seltenen Fällen (Trümmerfrakturen) wird die Entfernung der gesamten Kniescheibe (Patellektomie) erforderlich sein. Postoperativ erfolgt zunächst die Hochlagerung des Beines auf einer Schiene mit 10-20° Kniebeugung und einer Thrombose vorbeugende Maßnahmen (Thromboseprophylaxe).
Die Prognose bei Patellafrakturen ist, dass die Patellafraktur nach Ablauf von 6-8 Wochen knöchern ausgeheilt sein wird. Bleibt ein knöcherner Durchbau über mehr als 6 Monate hinweg letztlich aus, spricht man von einer "Pseudarthrose" (Falschgelenk), es ist dann ein (erneuter) operativer Eingriff mit einer Reosteosynthese notwendig. Komplikationen können auch langfristig auftreten. Im Langzeitverlauf kann es, insbesondere nach komplizierteren Frakturen auch zur Entwicklung einer Arthrose der Kniescheibenrückfläche (Retropatellararthrose) mit entsprechenden Beschwerden im Oberschenkel-Gleitlager der Kniescheibe bei Belastung kommen.
Kontakt
Sie leiden an einem Bruch der Kniescheibe? Fragen Sie sich, wie schnell eine Beugung nach Patellafrakturen möglich ist? Oder wollen Sie mehr über unsere Therapie bei Kniescheibenbruch erfahren? Melden Sie sich jederzeit gerne.
Magazin
In unserem Magazin finden Sie viele weitere Artikel rund um verschiedene medizinische Fachthemen. Sicherlich wird auch für Sie der ein oder andere interessante Artikel dabei sein. Eine kleine Vorauswahl haben wir Ihnen bereits zusammengestellt.