Endoprothese
Ein Gelenkersatz ist ein chirurgisches Verfahren, bei dem beschädigte oder abgenutzte Gelenke durch künstliche Implantate ersetzt werden, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit wiederherzustellen.
Unter einem Gelenkersatz versteht man den chirurgischen Eingriff, bei dem ein beschädigtes oder erkranktes Gelenk (z. B. Hüfte, Knie, Schulter) ganz oder teilweise durch ein künstliches Gelenk, der sogenannten Endoprothese, ersetzt wird.
In Deutschland werden jährlich Hunderttausende von Gelenkersatzoperationen durchgeführt. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Jahr 2019 in Deutschland insgesamt rund 422.000 Hüft- und Kniegelenkersatzoperationen durchgeführt. Auch weltweit hat die Gelenkersatzchirurgie in den letzten Jahrzehnten erhebliche Fortschritte gemacht. Vor allem Länder mit einer älteren Bevölkerung, die ein höheres Risiko für Gelenkprobleme wie Arthrose haben, weisen eine höhere Quote von Gelenkersatzoperationen auf.

Künstliche Gelenke
Diese Art von Operation wird in der Regel bei fortgeschrittenen Gelenkerkrankungen durchgeführt. Dazu zählt zum Beispiel Arthrose, bei der es durch Abnutzung zu einem Verschleiß des Gelenkknorpels kommt. Auch bei rheumatoider Arthritis, einer chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankung, kann ein Gelenkersatz notwendig werden. Darüber hinaus erfolgt der Eingriff auch bei anderen Erkrankungen, die starke Schmerzen verursachen und die Gelenkfunktion erheblich einschränken.
Mittels Gelenkersatz sollen die Schmerzen reduziert, die Funktion des Gelenks wiederhergestellt und die Mobilität und Lebensqualität des Patienten verbessert werden. Nach dem Eingriff ist eine Rehabilitation erforderlich, um die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit des neuen Gelenks zu verbessern.
Ein Gelenkersatz wird in der Regel empfohlen, wenn ein Gelenk aufgrund von fortschreitender Arthrose, Verletzungen oder anderen Erkrankungen stark geschädigt oder abgenutzt ist. Die Entscheidung für einen Gelenkersatz erfolgt individuell nach einer gründlichen Untersuchung durch eine medizinische Fachperson, die die jeweiligen Bedürfnisse und Umstände des Patienten berücksichtigt. Typische Gründe für die Empfehlung eines Gelenkersatzes sind:
Schmerzen: Wenn Schmerzen im betroffenen Gelenk trotz konservativer Behandlungen wie Medikamenten, Physiotherapie und Injektionen anhalten.
Beeinträchtigte Mobilität: Wenn die Beweglichkeit des Gelenks stark eingeschränkt ist und alltägliche Aktivitäten beeinträchtigt werden.
Verschlechterte Lebensqualität: Wenn der Schmerz und die Beeinträchtigung der Beweglichkeit die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
Eingeschränkte Funktion: Wenn das Gelenk seine Funktion nicht mehr erfüllen kann, was zu Problemen bei der Arbeit, im Alltag oder in der Freizeit führt.
Körperregion
Verschiedene Gelenke im Körper können, entweder vollständig oder nur teilweise, ersetzt werden. Auch die Auswahl des richtigen Implantats hängt von Faktoren wie Gelenktyp, individuellen Bedürfnissen, Gesundheitszustand und den Empfehlungen der Ärzte ab.
Totaler Hüftgelenkersatz (Hüft-TEP) oder Oberflächenersatz bei Hüftarthrose oder Hüftverletzungen. Dabei werden häufig Kombinationen aus Metall und Kunststoff oder Metall und Keramik verwendet, bei denen die Metallkomponente den Oberschenkelknochen und die Hüftpfanne bedeckt.
Totaler Kniegelenkersatz (Knie-TEP) bei fortgeschrittener Kniearthrose oder Gelenkbeschwerden. Kniegelenkimplantate bestehen oft aus Metalllegierungen und Kunststoffkomponenten, die die Oberflächen von Oberschenkelknochen und Schienbein bedecken.
Totale Schultergelenksendoprothese (Schulter-TEP) bei schweren Schulterproblemen. Schultergelenkimplantate können anatomische oder invers-prothetische Modelle sein und bestehen aus Metall- und Kunststoffanteilen.
Totale Ellenbogengelenksendoprothese (Ellenbogen-TEP) bei Gelenkerkrankungen oder Verletzungen. Implantate für das Ellenbogengelenk können eine Kombination aus Metall und Kunststoff sein, um die Funktion des Gelenks zu verbessern.
Ein Gelenkersatz im Sprunggelenk erfolgt in der Regel bei schwerer Arthrose oder Verletzungen. Beim Ersatz des Sprunggelenks werden oft Komponenten aus Metall für das Schienbein und den Fußknochen verwendet.
Auch Finger- und Zehengelenke können bei Schädigungen durch kleinere Gelenkersatzverfahren ersetzt werden. Dabei kommen meist kleine Prothesen aus Silikon, Metall oder Kunststoff zum Einsatz, die die Gelenkbeweglichkeit in eingeschränktem Maß erhalten.
Die Erholungszeit nach einem Gelenkersatz variiert je nach Art des Eingriffs und weiteren individuellen Faktoren wie Gesundheitszustand, Alter und Fitnessniveau. Folgende Zeiträume können als Richtwerte dienen:
Rehabilitation
Während der Erholungszeit wird in der Regel eine Physiotherapie empfohlen, um die Mobilität, Stärke und Funktion des neuen Gelenks zu verbessern. In unseren orthopädischen Kliniken legen wir großen Wert auf ein ganzheitliches Therapiekonzept. Dank unserer langjährigen Erfahrung und eines breit gefächerten Therapieprogramms können wir individuell auf die Bedürfnisse unserer Patienten eingehen. Zu unseren Angeboten gehören:
Kontakt
Einige unserer Kliniken sind Experten im Bereich des Gelenkersatzes. Haben Sie Fragen zum Gelenkersatz, unseren Kliniken oder der Gelenkersatzoperation, melden Sie sich jederzeit gerne bei uns. Auch bei allen weiteren Anliegen sind wir gerne für Sie da.
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