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Eine Angststörung kann das Leben der Betroffenen maßgeblich beeinflussen. Generalisierte Angststörung, Soziale Phobie oder Panikstörung sind einige Formen der Angststörungen. Erfahren Sie mehr über Arten, Diagnose und Therapie.
Die Angststörung ist eine psychische Erkrankung, die sich durch übermäßige und unkontrollierbare Ängste auszeichnet, die das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Sie kann in verschiedenen Formen auftreten, darunter die generalisierte Angststörung (GAS), die soziale Phobie (Soziale Angststörung) und die Panikstörung Weitere Formen sind etwa die Agora- und die Klaustrophobie. Diese Ängste, die über normale Sorgen hinausgehen, beeinflussen das Denken, Verhalten und die Lebensqualität der Betroffenen. Teils können sie nicht einmal mehr allein das Haus verlassen. Die Auswirkungen erstrecken sich über verschiedene Lebensbereiche und reichen von sozialer Isolation bis zu beruflichen Problemen.
Die generalisierte Angststörung (GAS) ist eine häufige Form von Angststörungen, bei der Betroffene anhaltende und übermäßige Sorgen über verschiedene Lebensaspekte haben. Die Symptome umfassen chronische, unkontrollierbare Ängste, die sich auf Gesundheit, Familie, Arbeit oder Finanzen konzentrieren. Typische Anzeichen sind angespannte Muskeln, Schlafstörungen und allgemeine Nervosität. Die Diagnose erfolgt durch Fachleute mittels Gesprächen und standardisierten Fragebögen. Die Behandlung kann kognitive Verhaltenstherapie (CBT) und medikamentöse Ansätze umfassen. Ein individueller, ganzheitlicher Ansatz zielt darauf ab, die Lebensqualität zu verbessern, die Ängste zu bewältigen sowie die Sorgenketten zu unterbrechen.
Die soziale Phobie (soziale Angststörung) ist durch übermäßige Furcht vor sozialen Situationen gekennzeichnet. Betroffene haben Schwierigkeiten in sozialen Interaktionen, was zu einem starken Unwohlsein führt und das Selbstwertgefühl beeinträchtigt. Die Symptomatik beginnt meistens schon in er Jugend und führt zu erheblichen Einschränkungen und oft zu beruflichen Problemen. In zwischenmenschlichen Beziehungen können Schwierigkeiten bei der Entwicklung enger Bindungen entstehen, was häufig zu sozialem Rückzug, Einsamkeit und Isolation führt. Die Behandlung umfasst kognitive Verhaltenstherapie, soziales Kompetenztraining und gegebenenfalls medikamentöse Interventionen. Die Früherkennung und eine angemessene Unterstützung sind entscheidend, um den Einfluss der sozialen Phobie zu minimieren.
Die Panikstörung ist eine ernste Angststörung mit plötzlich auftretenden, intensiven Panikattacken, oft ohne erkennbaren Auslöser. Die Symptome umfassen überwältigende Angst – bis hin zu Todesangst - begleitet von Herzklopfen, Atemnot, Schwindel und Zittern. Die Attacken können soziales Vermeidungsverhalten auslösen, was zu Isolation führen kann. Der Umgang erfordert individuelle Ansätze, einschließlich psychotherapeutischer Methoden wie kognitiver Verhaltenstherapie, medikamentöser Behandlungen und Selbsthilfemaßnahmen wie Atemtechniken. Die Akzeptanz der Erkrankung und professionelle Hilfe sind entscheidend, um Bewältigungsstrategien zu entwickeln und die Lebensqualität zu verbessern.
Die Diagnose von Angststörungen erfordert gründliche Untersuchungen mit psychologischen Tests und klinischen Beurteilungen.
In der Diagnose von Angststörungen durch psychologische Tests werden standardisierte Fragebögen und Assessments eingesetzt, um spezifische Symptome und Beeinträchtigungen im täglichen Leben zu erfassen. Diese Tests ermöglichen eine objektive Bewertung der Symptomatik. Auch lizenzfreie Selbsttests stehen zur Verfügung.
Erfahrene Fachleute wie Psychiater, Psychologen oder Psychotherapeuten führen persönliche Gespräche, um die Lebensgeschichte, individuelle Symptome und die spezifischen Auswirkungen auf das tägliche Leben zu untersuchen. Körperliche Ursachen werden ausgeschlossen, und die Diagnose Angststörung wird präzisiert.
Eine ganzheitliche Herangehensweise berücksichtigt verschiedene Aspekte des individuellen Erlebens und Verhaltens. Die Diagnose sollte von einem qualifizierten Fachmann durchgeführt werden, um eine genaue Beurteilung und angemessene Behandlung der Angststörung zu gewährleisten.
Die Auswahl des Therapieansatzes im Falle einer diagnostizierten Angststörung erfolgt individuell, abhängig von der Symptomatik und den Präferenzen des Patienten. Eine Kombination aus Psychotherapie und medikamentöser Behandlung kann in einigen Fällen die besten Ergebnisse erzielen. Betroffene sollten sich an Fachleute wenden, die eine qualifizierte Behandlung durch eine individuelle Herangehensweise gewährleisten.
Die kognitive Verhaltenstherapie ist ein effektiver Ansatz bei der Behandlung einer Angststörung. Sie identifiziert dysfunktionale Denkmuster und Verhaltensweisen, ersetzt sie durch funktionale Alternativen und setzt klare Ziele. CBT ist zeitlich begrenzt und fördert die Zusammenarbeit zwischen Patient und Therapeut zur Bewältigung der Angststörung.
In schweren Fällen können medikamentöse Therapien als Ergänzung zur Psychotherapie in Betracht gezogen werden. Antidepressiva wie Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und Benzodiazepine werden häufig verschrieben, um Symptome zu lindern. SSRIs regulieren den Serotoninspiegel im Gehirn, während Benzodiazepine akute Angstsymptome reduzieren. Da letztere relativ schnell zu einer Abhängigkeit führen können, werden sie nur kurzfristig angewendet.
Angststörungen beeinflussen das tägliche Leben erheblich und erfordern eine individuell angepasste Therapie. Sowohl psychotherapeutische Methoden wie die kognitive Verhaltenstherapie als auch medikamentöse Behandlungsansätze können wirksam sein, auch eine Kombination aus beidem ist möglich. Eine ganzheitliche Herangehensweise, angeleitet von qualifizierten Fachleuten, ist entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
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