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Die Multiple Sklerose hat verschiedene Verlaufsformen, die ihre eigenen Besonderheiten mit sich bringen. Wir zeigen Ihnen die Symptome auf, aber auch Wege wie verschiedene MS Verlaufsformen behandelt und bewältigt werden können.
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Die Multiple Sklerose, umgangssprachlich mit MS abgekürzt, ist eine komplexe und variantenreiche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die in verschiedenen Verlaufsformen auftreten kann. Von schubförmig remittierender MS bis hin zu primär progredienter MS - jede Form der Krankheit präsentiert sich mit eigenen Besonderheiten und Herausforderungen.
Die schubförmig remittierende Multiple Sklerose (RRMS) ist die häufigste Form der Multiplen Sklerose. Diese Form der Multiplen Sklerose zeichnet sich durch charakteristische Schubphasen aus, die von Perioden der Remission, in denen die Symptome nachlassen oder stabil bleiben, unterbrochen werden. Die schubförmig remittierende MS ist eine komplexe und oft unvorhersehbare Erkrankung, die das Leben der Betroffenen erheblich beeinflusst.
Die Schubphasen bei schubförmig remittierender MS sind gekennzeichnet durch das plötzliche Auftreten neuer neurologischer Symptome oder eine Verschlimmerung bestehender Symptome. Diese Schübe können sich über Tage oder Wochen erstrecken und reichen von Problemen mit der Motorik bis hin zu sensorischen oder kognitiven Beeinträchtigungen. Die Art und Schwere der Symptome variieren von Person zu Person und können auch bei wiederholten Schüben unterschiedlich sein. Nach einem Schub tritt häufig eine Phase der Remission auf, in der die Symptome zurückgehen oder vollständig verschwinden. Die Dauer der Remission kann von Wochen bis zu Jahren reichen.
Der Verlauf ist unvorhersehbar und es gibt keine klaren Muster oder Zeitintervalle zwischen den Schüben. Einige Betroffene der schubförmig remittierenden MS haben nur wenige Schübe in ihrem Leben, während andere häufiger betroffen sind. Die Faktoren, die Schübe auslösen, sind nicht vollständig verstanden. Es ist jedoch bekannt, dass Stress, Infektionen und andere Umweltfaktoren eine Rolle spielen können.
Die sekundär progrediente Multiple Sklerose (SPMS) ist eine Form der Multiplen Sklerose, die sich bei einigen Patienten mit ursprünglich schubförmig remittierender MS im Laufe der Zeit entwickelt. Bei der sekundär progredienten MS handelt es sich um eine Übergangsphase, die oft Jahre nach der Diagnose der schubförmig remittierenden MS beginnt. Es zeichnet sich dadurch aus, dass keine typischen Schübe mehr auftreten, sondern die Symptome allmählich und kontinuierlich fortschreiten. Dieser Übergang kann für Betroffene eine besondere Herausforderung darstellen.
Im Gegensatz zur schubförmig remittierenden MS, bei der Schübe von Remissionsphasen unterbrochen werden, verläuft die sekundär progrediente MS ohne Schübe. Stattdessen treten die Symptome schleichend und allmählich auf. Dies kann zu einer allmählichen Verschlechterung der körperlichen und geistigen Funktionen führen. Betroffene können anhaltende Probleme mit der Mobilität, der Koordination, der Muskelkraft, der Sensibilität und der Kognition erfahren.
Es ist wichtig zu betonen, dass der Übergang von der schubförmig remittierenden MS zur sekundär progredienten MS nicht bei allen MS-Erkrankten auftritt. Einige Betroffene bleiben über viele Jahre hinweg in der RRMS-Phase, während andere früher oder später in die SPMS-Phase übergehen. Die genauen Ursachen für diese Transition sind noch nicht vollständig verstanden, aber sowohl genetische Faktoren als auch Umwelteinflüsse könnten eine Rolle spielen.
Die Diagnose der SPMS erfolgt oft erst rückblickend, da sie aufgrund des schleichenden Verlaufs nicht immer sofort erkannt wird. Bildgebende Untersuchungen und klinische Beobachtungen sind entscheidend für die Feststellung, ob sich eine Person von einer RRMS in eine SPMS gewechselt hat.
Die primär progrediente Multiple Sklerose (PPMS) ist eine weniger häufige Form der Multiplen Sklerose, die sich von anderen MS-Verlaufstypen unterscheidet. Im Gegensatz zur schubförmig remittierenden MS und sekundär progredienten MS zeichnet sich die PPMS durch einen schleichenden und progressiven Verlauf aus. Dies bedeutet, dass die Symptome von Beginn an kontinuierlich fortschreiten, ohne dass Schübe oder ausgeprägte Remissionen auftreten.
Die Diagnose der primär progredienten MS erfolgt, wenn Betroffene von Beginn an einen fortschreitenden Verlauf ohne Schubphasen aufweisen. Dies ist eine seltene Form der MS, die etwa 10% der MS-Fälle ausmacht. Die PPMS betrifft oft Personen, die später im Leben (meist nach dem 40. Lebensjahr) diagnostiziert werden, im Gegensatz zur schubförmig remittierenden MS, die häufig in jüngeren Jahren auftritt.
Die Symptome der primär progredienten MS können vielfältig sein und hängen von den betroffenen Bereichen des zentralen Nervensystems ab. Dies kann motorische Beeinträchtigungen, Probleme mit der Koordination, sensorische Störungen, Fatigue (krankhafte Müdigkeit/Erschöpfung), Beeinträchtigungen der Kognition und weitere Symptome umfassen. Aufgrund des schleichenden Fortschreitens der Krankheit ist es für Betroffene oft schwierig, ein normales Leben zu führen und ihren Alltag zu bewältigen.
Die progressive rezidivierende Multiple Sklerose (PRMS) ist eine seltene und besonders herausfordernde Form der Multiplen Sklerose. Dieser Verlaufstyp zeichnet sich durch eine kontinuierliche Verschlechterung der Symptome von Beginn an aus, wobei jedoch gelegentliche Schubphasen auftreten können. Die PRMS macht nur einen kleinen Prozentsatz aller MS-Fälle aus und ist in vielerlei Hinsicht einzigartig.
Die Schubphasen der progressiven rezidivierenden MS unterscheiden sich von den Schüben der schubförmig remittierenden MS. Bei der PRMS sind sie oft weniger ausgeprägt und weniger vorhersehbar, was die Diagnose und das Management der Krankheit erschwert.
Die Symptome der PRMS können vielfältig sein und hängen ebenfalls von den betroffenen Bereichen des zentralen Nervensystems ab. Dies kann motorische Beeinträchtigungen, Koordinationsprobleme, sensorische Störungen, kognitive Beeinträchtigungen, Fatigue und viele andere Symptome umfassen. Menschen mit einer PRMS können Probleme bei der Mobilität, der Selbstversorgung und der Lebensqualität erfahren.
Die Behandlung der PRMS zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, das Voranschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Lebensqualität zu verbessern. Dies kann medikamentöse Therapien, physikalische und ergotherapeutische Maßnahmen, Rehabilitation und Lebensstiländerungen umfassen. Die Betreuung von Menschen mit einer PRMS erfordert oft ein interdisziplinäres Team von Gesundheitsexperten, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Betroffenen eingehen.
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