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Formen der Depression

Es gibt verschiedene Formen der Depression, die sich in ihrer Verlaufsform sowie ihrem Schweregrad unterscheiden. Wir geben Ihnen einen Überlick.

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Internationale Klassifikation psychischer Störungen

Die internationale Klassifikation psychischer Störungen (ICD 10) unterscheidet Depressionen nach der Verlaufsform und dem Schweregrad. Dabei wird zwischen der Depressiven Episode, der Rezidivierenden depressiven Störung, einer Zyklothymie und der Dysthymia unterschieden. Traditionell werden in den Gebieten der Psychotherapie und Psychiatrie Depressionen nach einem sogenannten Kielholz-Schema eingeteilt. Dies unterscheidet zwischen Psychogenen Depressionen (neurotische oder reaktive depressive Erkrankungen), Endogenen Depressionen (dispositionell, anlagebedingt, "biologisch") und Somatogenen Depressionen (organisch, körperlich oder durch andere Grunderkrankungen bedingt). Sind Sie sich unsicher, ob Sie an Depressionen leiden, hilft Ihnen vielleicht unser Depression Selbsttest weiter.

Depressive Episode
Depressive Episode

Phasen

Depressive Episoden

Um von einer depressiven Episode sprechen zu können, muss die depressive Symptomatik mindestens 2 Wochen lang anhaltend bestehen. Depressive Episoden können von unterschiedlicher Schwere sein. Die Verlaufsdauer ist variabel. Im statistischen Mittel ist allerdings von einer abgrenzbaren Phasendauer von 4 bis 6 Monaten auszugehen. In etwa 15% der Fälle kann die Phase einen protrahierten Verlauf nehmen und zum Teil deutlich über ein Jahr betragen. Solche depressive Episoden kann praktisch in jedem Lebensalter erstmals auftreten. Die größte Häufung von Ersterkankungen findet sich jedoch im jungen Erwachsenenalter. Die Chance der Remission, d. h. des vollständigen Wiederabklingens der depressiven Symptomatik ist gut. In ca. 1/3 der Fälle bleibt jedoch unbehandelt nach Abklingen der Episode eine depressive Restsymptomatik zurück. In ca. 50 bis 75% aller Fälle bleibt es nicht bei einer einmaligen depressiven Erkrankung.

Rezidivierende depressive Störung
Rezidivierende depressive Störung

Wiederholung

Rezidivierende depressive Störung

Treten mehrere abgrenzbare depressive Phasen auf, so spricht man von einer rezidivierenden depressiven Störung. Auch hier ist im Allgemeinen von einer vollständigen Gesundung nach dem Abklingen der jeweiligen Phase auszugehen. In ca. 20% der Fälle kann eine rezidivierende depressive Störung allerdings einen chronischen Verlauf nehmen.

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Zyklothymie

Kommt es im Verlauf einer rezidivierenden depressiven Störung mindestens einmal zu einer manischen Phase, spricht man von einer Zyklothymie. Manische Phasen können vereinfacht als das Umkehrbild einer Depression verstanden werden. Sie sind gekennzeichnet durch grundlose Heiterkeit, Selbstüberschätzung, Gedankenflüchtigkeit, ein deutlich vermindertes Schlafbedürfnis, gesteigerten Rede-, Bewegungs- und Betätigungsdrang und rascher Entschlusskraft, die in Folge der Selbstüberschätzung und einer Minderung der kritischen Selbstbetrachtung selbstschädigend werden kann.

Dysthymia
Dysthymia

Leichtere Depression

Dysthymia

Als Dysthymia wird vom Ausprägungsgrad her eher eine leichtere Depression verstanden, die allerdings oft einen chronischen Verlauf nimmt. Symptombeginn ist oft bereits im Jugendalter. Von einer Dysthymia kann erst dann gesprochen werden, wenn die depressive Symptomatik über mindestens zwei Jahre hinweg besteht. Wenngleich von der Definition her als Dysthymia eher leichtere depressive Verstimmungen bezeichnet werden, so darf nicht verkannt werden, dass durch den unbehandelt oft chronischen Verlauf über die Lebensspanne hinweg doch ein erheblicher Leidensdruck entsteht.

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Weitere Depressionsformen

Neben den bereits genannten Formen der Depression gibt es weitere Ausprägungen von Depressionen. Bei den im Folgenden genannten Formen der Depression handelt es sich nicht um eigenständige Krankheitsbilder. Das gehäufte Auftreten depressiver Erkrankungen in bestimmten Altersphasen oder Lebenssituationen hat allerdings zu einer zusammenfassenden Beschreibung geführt.

  • Erschöpfungs-Depression
  • Alters-Depression
  • Klimakterische Depression
  • Wochenbett-Depression
  • Larvierte Depression
  • Winterdepression
  • Sekundäre Depression

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