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Was ist eine Dysthymie?

Bei der Dysthymie handelt es sich um eine seelisch bedingte Depression. Teilweise ist die Dysthymie auch als reaktive Depression bekannt. Wir zeigen Ihnen Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten auf.

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Die Dysthymie - Eine seelisch bedingte Depression

Die Lebenszeitprävalenz, d. h. das Risiko eines Menschen im Laufe seiner Lebensspanne zumindest einmal an einer Depression zu erkranken, wird mit 7 bis 18 % beziffert. Depressionen können seelisch bedingt sein, vorwiegend anlagebedingt (endogene Depression) oder auch somatisch bedingt, beispielsweise als Symptom einer Körpererkrankung oder als Nebenwirkung von Medikamenten. Die Dysthymie stellt innerhalb des Spektrums depressiver Erkrankungen eine große Subgruppe dar. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass es sich bei einer Dysthymie in der Momentaufnahme zwar meist nicht um ein besonders schweres depressives Erscheinungsbild handelt, die Symptomatik allerdings oft schon im Jugend- bzw. jungen Erwachsenenalter beginnt und unbehandelt oft einen chronischen Verlauf nimmt. Unter Berücksichtigung der Chronifizierungsprozesse entsteht so bei vielen an einer Dysthymie Erkrankten ein erheblicher Leidensdruck. Bei einer Dysthymie ist davon auszugehen, dass psychologische Faktoren eine ganz wesentliche, wenn nicht die entscheidende Rolle spielen. Die Betrachtung des lebensgeschichtlichen Zusammenhanges zeigt oftmals typische Konflikte in frühen und prägenden Kindheitsjahren, die von der betreffenden Person verinnerlicht wurden und somit im Erwachsenenalter ihre Relevanz behalten.

Typische Symptome einer Dysthymie
Typische Symptome einer Dysthymie

Anzeichen

Typische Symptome einer Dysthymie

Eine Dysthymie kennzeichnet sich durch die typischen Symptome einer jeden Depression. Dazu gehören Stimmungsschwankungen, Energie- und Antriebslosigkeit, Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit und Konzentration, sich verändernde Denkmuster, Schuldgefühle, ein geringes Selbstwertgefühl, aber auch ein zunehmender sozialer Rückzug. Sind Sie sich unsicher, ob Sie an Depressionen leiden, hilft Ihnen für eine Ersteinschätzung vielleicht unser Depression Selbsttest.

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Körperliche Symptome bei einer Dysthymie

Symptomatik

Körperliche Symptome bei einer Dysthymie

Auch die körperlichen Symptome einer Dysthymie entsprechen den klassischen Symptomen einer Depression. Zu den körperlichen Symptomen einer Dysthymie zählen

  • Schlafstörungen
  • Appetitlosigkeit oder Heißhunger
  • Kopfdruck
  • Störungen der Atmung
  • Herzbeschwerden
  • Störungen des Kreislaufs und vegetativen Nervensystems
  • Probleme des Magen-Darm-Trakts

Behandlung der Dysthymie

Es gibt verschiedene Ansätze für die Behandlung der Dysthymie. Zwei Ansätze, die Verhaltenstherapie sowie den tiefenpsychologischen Therapieansatz, stellen wir Ihnen vor.


Verhaltenstherapie

In der Verhaltenstherapie geht es weniger darum, in der Vergangenheit liegende Ursachen für eine Dysthymie aufzudecken. Vielmehr wird versucht, ungünstige Verhaltensmuster und Denkgewohnheiten, deren sich die Patienten meist gar nicht bewusst sind, zu identifizieren. Unter Anleitung des Psychotherapeuten lernt der Patient dann, andere, günstigere Verhaltensweisen zu entwickeln und einzuüben. So kann sehr kleinschrittig beispielsweise versucht werden, einen Patienten anzuregen, seinen sozialen Rückzug ein wenig aufzugeben und wieder unter Menschen zu gehen, seine Arbeit wieder aufzunehmen oder in angemessener Abstufung alltägliche Verrichtungen wieder zu bewältigen. Depressive Selbstzweifel, Selbstanklagen und negative Ansichten über andere Menschen und über sich selbst werden eingehend besprochen. Mit Hilfe des Therapeuten kann der Patient so allmählich lernen, seine negative (dysthyme) Sicht der Dinge gegen eine neutralere oder positivere Haltung einzutauschen.


Tiefenpsychologischer Therapieansatz

Tiefenpsychologische Therapieansätze gehen auch davon aus, dass Lernvorgänge in der Entstehung einer Dysthymia eine Rolle spielen. Sie messen diesen aber eine etwas geringere Bedeutung bei. Als zentral werden hier bestimmte Konflikte früherer Lebensphasen angesehen, die nicht angemessen bewältigt werden konnten und im Erwachsenenleben eine krank machende Wirkung entfalten. Im therapeutischen Gespräch wird die auslösende Konfliktsituation identifiziert. Dabei geht es nicht alleine um eine äußere, sozusagen objektivierende Beschreibung der Konfliktsituation, sondern vor allem darum zu erhellen, wie die betroffene Person subjektiv auf ihrem persönlichen Lebenshintergrund die Situation erlebt hat. Oft ermöglicht erst das Verständnis lebensgeschichtlich prägender Konfliktsituationen, die gefühlsmäßige Dimension des Aktualkonfliktes angemessen zu verstehen.

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