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Migräne verstehen: Symptome, Ursachen und Therapie

Migräne-Kopfschmerzen können begleitet werden von einer Vielzahl von Symptomen und erheblichen Auswirkungen auf das tägliche Leben. Dabei geht die Migräne mit vielen verschiedenen Facetten, Ursachen und Symptomen einher.

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Migräne ist eine komplexe neurologische Erkrankung, die durch länger anhaltende Kopfschmerzen gekennzeichnet ist. Dieser Zustand kann sich in verschiedenen Formen manifestieren und geht oft mit einer Vielzahl von Symptomen einher, die über die Kopfschmerzen hinausgehen. Von starken Schmerzen bis hin zu neurologischen Begleit-Symptomen, Migräne betrifft Millionen von Menschen weltweit und beeinflusst deren alltägliches Leben.

Klassische Symptome der Migräne

  • Pulsierende Kopfschmerzen: Typischerweise auf einer Kopfhälfte und von mäßiger bis schwerer Intensität. 
  • Übelkeit und Erbrechen: Oft begleitend zu den Kopfschmerzen.
  • Lichtempfindlichkeit (Photophobie): bei Einwirkung von hellem Licht.
  • Lärmempfindlichkeit (Phonophobie): bei Lärm oder lauten Geräuschen. 
  • Aura: Bei einigen Migräne-Patienten treten vor oder während der Kopfschmerzen neurologische Symptome auf, wie flackernde Lichter, verschwommenes Sehen oder Kribbeln in den Extremitäten.
  • Sehstörungen: Teilweiser oder vollständiger Verlust des Sehvermögens, oft auf einem Auge.
  • Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme: Schwierigkeiten beim Denken und Sprechen.
  • Gefühlsstörungen: Kribbeln oder Taubheitsgefühle, insbesondere im Gesicht und an den Händen.
  • Steigerung der Symptome bei körperlicher Aktivität: Kopfschmerzen können sich verschlimmern, wenn sich die Person bewegt.
  • Dauer: Ein Migräne-Anfall kann zwischen 4 und 72 Stunden dauern.

Migräne im Detail: Häufige Arten

Nicht nur die Symptome einer Migräne können sich von Patient zu Patient unterscheiden, sondern auch die verschiedenen Arten der Migräne. Die unterschiedlichen Formen und Symptome der Migräne können es manchmal schwer machen, die Erkrankung zu erkennen und richtig zu behandeln. Ein besseres Verständnis der verschiedenen Arten der Migräne und ihrer Symptome ist der erste Schritt zur erfolgreichen Bewältigung und Behandlung.


Migräne mit Aura

Die Migräne mit Aura ist eine spezifische Migräne-Art, bei der neurologische Symptome wie Sehstörungen, Kribbeln oder Taubheit auftreten, oft kurz vor oder während des Kopfschmerzes. Etwa 20% der Patienten leiden an einer Migräne mit Aura-Symptomen. 


Migräneanfall ohne Aura

Die Migräne ohne Aura ist die häufigste Form von Migräne. Im Gegensatz zur Migräne mit Aura treten bei dieser Form keine Aura-Symptome auf. Die übrigen Symptome sind ähnlich, einschließlich des intensiven, pulsierenden Kopfschmerzes, der von Übelkeit, Erbrechen und Licht- oder Lärmempfindlichkeit begleitet wird. 


Chronische Migräne

Die chronische Migräne ist eine Form der Migräne, bei der die Betroffenen an mindestens 15 Tagen im Monat über einen Zeitraum von mehreren Monaten an einer Migräne leiden. Die Symptome der chronischen Migräne sind ähnlich der episodischen Migräne, können jedoch erheblich belastender sein.


Menstruations-assoziierte Migräne

Manche Frauen erleben Migräne-Symptome in einem klaren Zusammenhang mit ihrem Menstruations-Zyklus. Diese Art der Migräne wird als Menstruations-assoziierte Migräne bezeichnet und tritt typischerweise in den Tagen vor oder während der Periode auf.


Migräne bei Kindern und Jugendlichen

Migräne betrifft nicht nur Erwachsene. Kinder und Jugendliche können ebenfalls an Migräne leiden. Die Symptome der Migräne bei Kindern sind oft ähnlich den Symptomen Erwachsener, aber das Management und die Behandlung können verschieden sein.

Ursachen für Migräne

Migräne: Ursachen und Auslöser

Die genauen Ursachen der Migräne sind noch nicht vollständig erforscht. Dennoch gibt es einige Faktoren, die als Ursachen oder Auslöser der Migräne in Betracht gezogen werden.


Mögliche Ursachen der Migräne

Eine wichtige Rolle spielen genetische Veranlagungen. Wenn die Migräne in der Familie vorkommt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch andere Familienmitglieder betroffen sind. Neurologische Veränderungen im Gehirn und Störungen der nervlichen Signalwege, die die Schmerzempfindungen regulieren, sind ebenfalls involviert. Ein Ungleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn, wie dem Serotonin, scheint dabei eine Rolle zu spielen. Diese chemischen Veränderungen können zur Erweiterung und Verengung von Blutgefäßen im Gehirn führen, was wiederum Schmerzen auslöst.


Migräne: Trigger und Auslöser

Migräne-Attacken werden oft durch spezifische Trigger ausgelöst. Trigger sind individuell verschieden und können von Person zu Person variieren. Ein Trigger ist ein äußerer Faktor oder eine Verhaltensweise, die eine Migräne-Attacke provozieren kann. Ein häufiger Trigger der Migräne ist dabei übermäßiger Stress. Um stressbedingte Migräne-Symptome zu minimieren, ist vor allem ein entsprechendes Stressmanagement entscheidend. Strategien wie Entspannungstechniken, regelmäßige Bewegung, ausreichender Schlaf und die Vermeidung von Überlastung können dazu beitragen, stressbedingte Migränesymptome zu vermeiden.

Auch das sogenannte Migräne-Wetter, wie beispielsweise bei starken Temperaturschwankungen, Luftfeuchtigkeit oder Druckveränderungen, kann bei empfindlichen Personen Migräne-Anfälle auslösen. Man nimmt an, dass diese Wetterbedingungen Veränderungen im Blutfluss und den Blutgefäßen beeinflussen und eine Migräne begünstigen. Menschen, die anfällig für das Migräne-Wetter sind, sollten auf diese Bedingungen achten und möglicherweise Maßnahmen ergreifen, um Migräne-Anfälle zu vermeiden.


Weitere Auslöser

Weitere Auslöser der  Migräne sind unter anderem Schlafmangel, bestimmte Lebensmittel und Getränke, starke Gerüche und eine intensive körperliche Anstrengung. Die Identifizierung persönlicher Trigger ist entscheidend, um die Migräne besser zu verstehen und individuelle Präventionsstrategien zu entwickeln. Es ist jedoch zu beachten, dass nicht jeder Trigger zwangsläufig eine Migräne-Attacke auslöst und nicht alle Migräne-Attacken sind auf bestimmte Trigger zurückzuführen. Die Wechselwirkungen zwischen genetischer Veranlagung, neurologischen Ursachen und Triggern machen die Migräne zu einem komplexen Krankheitsbild.

Behandlung: Was hilft gegen Migräne?

Die Behandlung der Migräne zielt darauf ab, akute Anfälle zu lindern und ihre Häufigkeit und den Schweregrad langfristig zu reduzieren.


Medikamentöse Behandlung der Migräne

Schmerzmittel wie Paracetamol oder nicht-steroidale Antirheumatika können bei leichten Migräne-Anfällen helfen. Bei schwereren Anfällen kommen verschreibungspflichtige Medikamente wie Triptane zum Einsatz, die die Blutgefäße im Gehirn verengen und die Schmerzen auf diese Weise lindern. In einigen Fällen verschreiben Ärzte auch vorbeugende (prophylaktische) Medikamente wie Betablocker oder Antiepileptika, um Migräne-Anfälle zu reduzieren.


Lebensstil und Verhaltensänderungen

Ein gesunder Lebensstil kann Migräne-Anfälle reduzieren. Dazu gehören ausreichender und regelmäßiger Schlaf, Stressmanagement durch Entspannungstechniken, regelmäßige körperliche Aktivität und eine gesunde Ernährung. Die Vermeidung von Migräne-Auslösern wie koffeinhaltigen Getränken und bestimmten Lebensmitteln ist ebenfalls wichtig.


Identifikation von Auslösern

Ein Migräne-Tagebuch kann helfen, individuelle Auslöser zu identifizieren. Dies ermöglicht es den Betroffenen, gezielte Maßnahmen zur Vermeidung dieser Auslöser zu ergreifen.


Alternativmedizin als Behandlungsweg

Einige Menschen mit Migräne finden Linderung durch alternative Therapien wie Akupunktur, Massagen oder Biofeedback. Diese Ansätze können als Ergänzung zur konventionellen Behandlung dienen.


Professionelle Hilfe

Bei schweren oder chronischen Migräne-Anfällen ist die Konsultation eines Facharztes, wie eines Neurologen oder Kopfschmerz-Spezialisten, ratsam. Sie können individuelle Behandlungspläne entwickeln und gegebenenfalls weiterführende Untersuchungen durchführen.

Den Alltag mit Migräne meistern

Das Leben mit einer Migräne kann zweifellos eine Herausforderung darstellen, aber es ist wichtig zu betonen, dass mit einer angemessenen Behandlung und Lebensstiländerungen die Lebensqualität erheblich verbessert werden kann. Indem Sie die Symptome erkennen, Auslöser vermeiden, eine geeignete Therapie wählen und auf Ihren Körper hören, können Sie die Migräne in den Griff bekommen und Ihre Lebensqualität steigern. Denken Sie daran, Sie sind nicht alleine in dieser Situation. Mit der Unterstützung von Fachleuten, Familie und Freunden können Sie die Alltagsbelastung verringern und ein erfülltes Leben führen.

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