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Multiple Persönlichkeit: Ein Blick hinter die Fassade

Die Multiple Persönlichkeit, auch als dissoziative Identitätsstörung bekannt, ist eine psychische Störung bei der Betroffene verschiedene Identitäten und Persönlichkeitszustände entwickeln.

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Eine Multiple Persönlichkeit, auch als dissoziative Identitätsstörung (DIS) bezeichnet, ist eine komplexe psychische Störung, bei der eine Person mehrere verschiedene Identitäten oder Persönlichkeitszustände entwickelt, die abwechselnd die Kontrolle über das Verhalten, die Gedanken und das Bewusstsein der Person übernehmen können. Jede dieser Identitäten kann ein eigenes Set von Gedanken, Emotionen und Erinnerungen haben und oft als eigenständige Personen wahrgenommen werden. Menschen mit einer multiplen Persönlichkeitsstörung können zwischen diesen Identitäten hin- und herschalten. Dieser Persönlichkeitswechsel kann zu erheblicher Verwirrung und Beeinträchtigung bei anderen Menschen führen.

Die Vorstellung von mehreren Persönlichkeiten innerhalb einer Person ist ein faszinierendes, wenn auch schwer zu verstehendes Phänomen in der Psychologie. Die Ursachen und Mechanismen hinter dieser Identitätsstörung sind weiterhin ein Thema intensiver Forschung und Diskussion, da sie in vielerlei Hinsicht komplex sein kann.

Multiple Persönlichkeit Symptome

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Menschen, die von der dissoziativen Identitätsstörung betroffen sind, die gleichen Symptome aufweisen und auch die Schwere der Symptome kann bei den Betroffenen variieren. Hier sind einige der häufigsten Symptome einer Identitätsstörung:


Das Vorhandensein mehrerer Identitäten oder Persönlichkeitszustände

Das offensichtlichste Symptom von dissoziativer Identitätsstörung ist das Vorhandensein von zwei oder mehr unterschiedlichen Identitäten oder Persönlichkeiten innerhalb derselben Person. Die Identität kann sich in Geschlecht, Alter, Verhalten, Vorlieben, Gedanken und Erinnerungen stark voneinander unterscheiden.


Amnesie

Menschen mit multipler Persönlichkeitsstörung erleben häufig Zeiträume, an die sie keine Erinnerungen haben. Dies können kurze Episoden oder sogar längere Zeiträume sein, in denen eine andere Persönlichkeit oder Identität die Kontrolle übernommen hat. Amnesie und Erinnerungslücken sind charakteristische Merkmale für die Erkrankung.


Depersonalisierung und Derealisation

Betroffene können sich von ihrem eigenen Körper oder ihrer Umgebung entfremdet fühlen. Der Patient hat das Gefühl, als ob er sich selbst von außen betrachtet oder dass seine Umgebung unrealistisch oder fremd wirkt.


Zeitverlust

Zeiten, in denen eine andere Persönlichkeit die Kontrolle übernimmt, können für die Hauptperson wie Zeitlücken oder Erinnerungslücken erscheinen. Sie können sich plötzlich an einem anderen Ort oder in einer anderen Zeit befinden, ohne Erinnerung daran, wie sie dorthin gekommen sind.


Stimmungs- und Verhaltenswechsel

Die verschiedenen Persönlichkeiten können unterschiedliche Stimmungen, Verhaltensweisen und Interessen haben. Eine Person kann beispielsweise eine kindliche Persönlichkeit zeigen, während eine andere aggressiv oder ängstlich ist.


Selbstverletzendes Verhalten oder Suizidgedanken

Manche Menschen mit dissoziativer Identitätsstörung neigen dazu, selbstzerstörerisches Verhalten zu zeigen oder an Selbstmord zu denken, insbesondere, wenn sie sich in einer akuten Krise oder emotionalen Belastung befinden.


Kommunikation zwischen den Identitäten

Die multiple Persönlichkeit geht häufig mit inneren Dialogen oder Gesprächen zwischen den verschiedenen Persönlichkeiten einher.

Diese Symptome sind für die betroffenen Personen äußerst belastend und können eine erhebliche Beeinträchtigung im Alltag und Leben darstellen. Die Diagnose und Behandlung der dissoziativen Identitätsstörung erfordern in der Regel die Unterstützung eines erfahrenen Arztes, Therapeuten oder Psychiaters, um die Symptome zu bewerten, die Ursachen zu verstehen und geeignete therapeutische Ansätze zu entwickeln.

Multiple Persönlichkeit Symptome

Multiple Persönlichkeit Umgang

Der Umgang mit jemandem, der an Multipler Persönlichkeitsstörung leidet, erfordert Geduld, Empathie und Verständnis. Hier sind einige wichtige Schritte und Empfehlungen, wie man am besten mit einer Person umgehen kann, die eine dissoziative Identitätsstörung hat:


Bildung und Informationsbeschaffung

Einer der ersten Schritte ist, sich über die dissoziative Identitätsstörung zu informieren. Verstehen Sie die Grundlagen der Störung, ihre Symptome und wie sie sich auf das Leben und den Patienten auswirken können. Dies wird Ihnen helfen, die Person besser zu verstehen und Vorurteile zu vermeiden.


Akzeptanz und Respekt

Zeigen Sie Verständnis und Respekt für die verschiedenen Persönlichkeitszustände sowie die Persönlichkeitsspaltung der betroffenen Person. Diese Identitäten sind oft entstanden, um traumatische Erfahrungen zu bewältigen. Akzeptieren Sie sie als Teil der Person und verurteilen Sie sie nicht.


Kommunikation

Offene und respektvolle Kommunikation ist entscheidend. Bitten Sie den Betroffenen darum, Ihnen mitzuteilen, wie er sich fühlt und bieten Sie ihm Gehör und Ihre Unterstützung an. Seien Sie geduldig, wenn die Person Schwierigkeiten hat, ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken.


Vermeiden Sie Druck

Drängen Sie die Person nicht, ihre verschiedenen Persönlichkeitszustände zu verschmelzen oder zu ändern. Die Integration von Persönlichkeiten sollte unter therapeutischer Anleitung erfolgen.


Unterstützung bei der Therapie

Ermutigen Sie die betroffene Person, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn sie dies nicht bereits tut. Die dissoziative Identitätsstörung erfordert normalerweise spezialisierte Traumatherapie. Bieten Sie Ihre Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Therapeuten und bei der Begleitung zu Therapiesitzungen an.


Sicherheit gewährleisten

Sicherheit ist ein wichtiger Aspekt im Umgang mit dissoziativer Identitätsstörung. Stellen Sie sicher, dass die Person in sicherer Umgebung ist und keine selbstverletzenden Handlungen unternimmt. Wenn Selbstverletzungen oder Suizidgedanken auftreten, suchen Sie sofort professionelle Hilfe.


Grenzen setzen

Setzen Sie gesunde Grenzen, insbesondere, wenn die verschiedenen Persönlichkeitszustände problematisches Verhalten zeigen. Grenzen sollten jedoch immer respektvoll und einfühlsam gesetzt werden.


Geduld und Ausdauer

Der Umgang mit Betroffenen kann schwierig und anstrengend sein. Es erfordert Geduld und Ausdauer, da die Person sich in unterschiedlichen Zuständen befinden kann und die Symptome variieren können. Der plötzliche Persönlichkeitswechsel, der die Identitätsstörung kennzeichnet, ist herausfordernd für Betroffene wie Angehörige.


Selbstpflege

Vergessen Sie nicht, auf Ihre eigene psychische Gesundheit zu achten. Der Umgang mit einem Betroffenen mit diesem Krankheitsbild kann emotional belastend sein. Suchen Sie bei Bedarf Unterstützung von Freunden, Familie oder einem Therapeuten.


Ermutigung zur Selbsthilfe

Ermutigen Sie die betroffene Person zur Selbsthilfe, um ihre Symptome zu bewältigen. Dies kann Techniken zur Stressbewältigung, Achtsamkeit und Entspannung umfassen.


Es ist wichtig zu betonen, dass die Unterstützung und Behandlung einer dissoziativen Identitätsstörung am effektivsten unter Anleitung von Fachleuten erfolgt. Ein qualifizierter Therapeut kann die Person dabei unterstützen, die verschiedenen Persönlichkeitszustände zu integrieren und die zugrundeliegenden traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten.

Multiple Persönlichkeit bei Kindern

Die Multiple Persönlichkeitsstörung kann auch bei Kindern auftreten, ist jedoch äußerst selten. Bei Kindern, die diese Identitätsstörung entwickeln, ist die Störung oft das Ergebnis schwerwiegender, über einen längeren Zeitraum andauernder, traumatischer Ereignisse oder Missbrauchsfälle, die das junge Gehirn beziehungsweise die Psyche in der Kindheit schwer belasten. Kinder können verschiedene Identitäten entwickeln, um die schmerzhaften Erfahrungen zu bewältigen. Diese Identitäten können unterschiedliche Namen, Geschlechter und Persönlichkeitsmerkmale haben.

Die Diagnose und Behandlung einer dissoziativen Identitätsstörung bei Kindern erfordern spezialisierte Therapeuten und eine einfühlsame Herangehensweise, da Kinder möglicherweise Schwierigkeiten haben, ihre Gefühle und Erfahrungen auszudrücken. Frühe Intervention, Unterstützung, Behandlung und die Schaffung einer sicheren Umgebung sind entscheidend, um den Kindern zu helfen, ihre traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten und sich zu erholen.

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