MS
Die Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der die Nervenfasern geschädigt werden. Dies kann zu vielfältigen körperlichen und neurologischen Beeinträchtigungen führen.
Kliniken
Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Erkrankung des Zentralen Nervensystems. Der Name der Krankheit bedeutet viele (multiple) Vernarbungen (Sklerosen) und beschreibt die Schädigungen, die im Nervengewebe entstehen können. Bei MS greift das Immunsystem fälschlicherweise körpereigene Strukturen an. Dabei wird die Schutzschicht der Nervenfasern (Myelin) zerstört. Diese Schädigung stört die Weiterleitung von Nervensignalen und kann ganz unterschiedliche Symptome, wie beispielsweise Sehstörungen, Muskelschwäche, Taubheitsgefühle oder Koordinationsprobleme hervorrufen. Multiple Sklerose kann in verschiedenen Verlaufsformen auftreten: schubförmig remittierende MS, sekundär progrediente MS oder primär progrediente MS.

Multiple Sklerose Diagnose
Es gibt mehrere Schlüsseluntersuchungen und Tests, die bei der Diagnose einer Multiplen Sklerose hilfreich sein können.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Multiple Sklerose höchstwahrscheinlich nicht auf einen einzelnen Auslöser zurückzuführen ist, sondern durch eine komplexe Kombination genetischer, immunologischer und umweltbedingter Faktoren entsteht. Die genauen Ursachen der MS sind jedoch noch Gegenstand intensiver Forschung.
Inzwischen ist nachgewiesen, dass es eine genetische Veranlagung für eine Multiple Sklerose gibt. Im Rahmen der Forschung wurden verschiedene Gene identifiziert, die mit einem erhöhten MS-Risiko in Verbindung stehen. Leiden enge Verwandte bereits an einer MS, besteht somit ein erhöhtes Risiko, selbst zu erkranken.
Es wird angenommen, dass eine fehlerhafte Regulation des Immunsystems eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der Multiplen Sklerose spielt. Dabei richten sich die Angriffe des Immunsystems gegen die Myelin-Schicht, welche die Nervenfasern im Zentralnervensystem umgibt. Die dadurch verursachten Entzündungen und Vernarbungen führen zu den charakteristischen Läsionen bei der MS.
Studien haben gezeigt, dass geografische Standorte und Umweltbedingungen das Multiple Sklerose- Risiko beeinflussen können. Ein Beispiel hierfür ist die höhere Prävalenz der MS in Regionen, die weiter vom Äquator entfernt liegen. Dies hat zur Vermutung geführt, dass ein Vitamin-D-Mangel, der mit geringerer Sonnenexposition in Zusammenhang steht, ein Risikofaktor für eine MS sein könnte.
Auch Virusinfektionen werden als mögliche Auslöser oder Co-Faktoren diskutiert. Insbesondere das Epstein-Barr-Virus (EBV) wurde intensiv untersucht und steht möglicherweise im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für eine MS-Erkrankung. Die genaue Beziehung zwischen Virusinfektionen und der Entwicklung einer MS ist jedoch komplex und noch nicht vollständig verstanden.
Symptome der Multiplen Sklerose
Die Multiple Sklerose ist eine vielschichtige Erkrankung, was sich in der Vielfalt der Symptome zeigt. Da MS sehr unterschiedlich verläuft, erleben Betroffene nicht alle Symptome gleichermaßen, auch Art und Schwere können sich im Laufe der Zeit verändern.
Zu den möglichen motorischen Symptomen der Multiplen Sklerose zählen eine erhöhte Muskelspannung mit Steifheit und Krämpfen (Spastizität), aber auch eine Muskelschwäche in Armen oder Beinen, die zu Gangproblemen und eingeschränkter Mobilität führen kann. Auch Koordinationsprobleme, ein unsicherer Gang oder ein feines Zittern in den Händen oder anderen Körperteilen (Tremor) könne auftreten.
Bei MS können auch sensible Symptome auftreten, die das Empfinden und die Wahrnehmung des Körpers betreffen. Dazu zählen Empfindungsstörungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle in verschiedenen Körperteilen, ungewöhnliche Missempfindungen wie Brennen oder ein Gefühl von Ameisenlaufen (Parästhesien) sowie ein verändertes Temperaturgefühl, wodurch Hitze oder Kälte schlechter wahrgenommen werden.
Auch die Denkfähigkeit und geistigen Funktionen können bei Multipler Sklerose beeinträchtigt sein. Betroffene haben mitunter Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, sich Informationen zu merken oder Inhalte zügig zu verarbeiten. Zudem kann die räumliche Wahrnehmung gestört sein, was das Navigieren oder das Erkennen räumlicher Muster erschweren kann.
Weitere Symptome können eine Multiple Sklerose begleiten. Häufig treten psychische Belastungen wie Depressionen oder Angst auf. Auch Blasen- und Darmprobleme, etwa Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder Kontrollverlust, sind möglich. Manche Betroffene leiden zudem an Sehstörungen wie doppeltem oder verschwommenem Sehen. Ein weiteres verbreitetes Symptom ist die ausgeprägte Ermüdbarkeit (Fatigue), die den Alltag stark beeinträchtigen kann.
Die schubförmig remittierende Multiple Sklerose (RRMS) ist die häufigste Verlaufsform. Sie ist durch Schübe gekennzeichnet, in denen plötzlich neue Symptome auftreten oder bestehende sich verschlimmern. Diese Schubphasen können Tage bis Wochen andauern. Anschließend folgt meist eine Remission, in der die Symptome wieder nachlassen oder ganz verschwinden. Die Dauer der Remission kann von Wochen bis zu Jahren reichen. Der Verlauf der schubförmig remittierenden MS ist unvorhersehbar und es gibt keine klaren Muster oder Zeitintervalle zwischen den Schüben. Manche Betroffene erleben nur wenige Schübe im Leben, andere deutlich mehr. Die genauen Auslöser sind unklar, doch Stress, Infektionen und Umweltfaktoren könnten eine Rolle spielen.
Bei der sekundär progredienten Multiple Sklerose (SPMS) handelt es sich um eine Übergangsphase, die oft Jahre nach der Diagnose der schubförmig remittierenden MS beginnt. Es treten keine typischen Schübe mehr auf, stattdessen verschlechtern sich die Symptome langsam und kontinuierlich. Dies kann zu einer allmählichen Beeinträchtigung der körperlichen und geistigen Funktionen führen. Es ist wichtig zu betonen, dass der Übergang von der schubförmig remittierenden MS zur sekundär progredienten MS nicht bei allen Betroffenen eintritt. Manche bleiben viele Jahre in der RRMS-Phase, während andere früher oder später in die SPMS übergehen. Da der Verlauf meist schleichend ist, wird die Diagnose oft erst rückblickend gestellt.
Die primär progrediente Multiple Sklerose (PPMS) ist eine seltenere Verlaufsform, die sich durch einen schleichenden und progressiven Verlauf auszeichnet. Bei der PPMS nehmen die Symptome von Beginn an stetig zu, ohne dass Schübe oder ausgeprägte Remissionen auftreten. Betroffen sind häufig Menschen, die erst später im Leben, meist nach dem 40. Lebensjahr, diagnostiziert werden. Die Beschwerden können vielfältig sein und hängen von den jeweils betroffenen Bereichen des zentralen Nervensystems ab. Durch das fortschreitende Krankheitsbild fällt es vielen Betroffenen schwer, ihren Alltag uneingeschränkt zu bewältigen.
Eine seltene und besonders herausfordernde Form ist die progressive rezidivierende Multiple Sklerose (PRMS). Dieser Verlaufstyp zeichnet sich durch eine kontinuierliche Verschlechterung der Symptome von Beginn an aus, wobei jedoch gelegentliche Schubphasen auftreten können. Diese Schübe unterscheiden sich von denen der schubförmig remittierenden MS, da sie meist weniger ausgeprägt und schwerer vorhersehbar sind. Das erschwert sowohl die Diagnose als auch die Behandlung. Ziel der Therapie der PRMS ist es in der Regel, die Symptome zu lindern, das Fortschreiten zu verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten.
MS Behandlung
Die Behandlung der Multiplen Sklerose umfasst verschiedene Ansätze, zu denen auch die medikamentöse Therapie gehört. Dabei hängt Wahl der Medikamente von der Form, dem Krankheitsverlauf und individuellen Faktoren ab.
Reha bei Multipler Sklerose
Unsere Wicker Klinik ist durch die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) als Reha Klinik für Multiple Sklerose zertifiziert und gehört zu den führenden Einrichtungen in Deutschland.
Die Rehabilitation ist ein wesentlicher Bestandteil der MS Behandlung, da sie nicht nur die körperlichen Funktionen stärkt, sondern auch dabei hilft, den Alltag besser zu bewältigen. Dabei legen wir großen Wert auf eine ganzheitliche Versorgung, die individuell auf die Bedürfnisse und den Krankheitsverlauf jedes MS-Patienten abgestimmt wird und verschiedene Therapieformen wie Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie, Neuropsychologie und Ernährungsberatung miteinander verbindet.
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