Schüttellähmung

Morbus Parkinson

Parkinson ist eine chronische Erkrankung des Nervensystems, die sich typischerweise durch Symptome wie Zittern, langsamere Bewegungen und Muskelsteifheit äußert. Erfahren Sie mehr über mögliche Risikofaktoren, die Diagnose sowie Behandlungsansätze.

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Was ist Parkinson?

Die Parkinson-Erkrankung, auch Morbus Parkinson genannt, ist eine chronisch fortschreitende neurodegenerative Erkrankung des Nervensystems. Umgangssprachlich wird sie häufig als „Schüttellähmung“ bezeichnet, doch diese Bezeichnung greift zu kurz. Zwar gehört das charakteristische Zittern zu den typischen Symptomen, doch Parkinson ist weitaus komplexer. Die motorischen und nicht-motorischen Symptome von Parkinson beeinflussen das Leben der Betroffenen und ihrer Familien erheblich.

Die Erkrankung betrifft Menschen weltweit. Mit einer steigenden Lebenserwartung nimmt auch die Anzahl der Parkinson-Erkrankten zu. Schätzungsweise leben mehr als 10 Millionen Menschen weltweit mit Parkinson, wobei die meisten von ihnen über 60 Jahre alt sind. Parkinson tritt jedoch nicht nur in fortgeschrittenem Alter auf, auch jüngere Menschen können betroffen sein.

Ältere Frau mit Parkinson hält sich an Gehhilfe fest und schaut andere Person an
Ältere Frau mit Parkinson hält sich an Gehhilfe fest und schaut andere Person an

Warum bekommt man Parkinson?

Parkinson Ursachen & Risikofaktoren

Die Ursachen für Parkinson sind bis heute nicht vollständig verstanden, aber man nimmt an, dass verschiedene Faktoren eine Rolle spielen könnten.

  • Genetische Veranlagung: Kann das Risiko erhöhen, an Parkinson zu erkranken. Bestimmte Genmutationen wurden inzwischen mit der Erkrankung in Verbindung gebracht.
  • Umweltfaktoren: Pestizide, Lösungsmittel und andere Toxine können das Risiko einer Parkinson-Erkrankung erhöhen.
  • Alterungsprozesse: Da Parkinson überwiegend im höheren Lebensalter auftritt, gilt das Altern der Nervenzellen als einer der wichtigsten Risikofaktoren.

Wie diagnostiziert man Parkinson?

Die Parkinson Diagnose kann eine komplexe Angelegenheit sein und erfordert Erfahrung und Fachwissen seitens des behandelnden Arztes. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um eine angemessene Behandlung zu beginnen und die Lebensqualität des Patienten zu verbessern.

Die Diagnosestellung beginnt in der Regel mit einer gründlichen Anamnese, in der die Krankengeschichte aufgenommen und nach möglichen Symptomen und Veränderungen im Verhalten gefragt wird. Durch eine sorgfältige körperliche Untersuchung lassen sich typische motorische Auffälligkeiten sowie weitere Anzeichen einer Parkinson-Erkrankung erkennen.

Darüber hinaus ist es wichtig, andere mögliche Ursachen für die Beschwerden auszuschließen. Im Rahmen dieser sogenannten Differentialdiagnose prüfen Ärzte, ob die Symptome möglicherweise durch andere Erkrankungen oder durch bestimmte Medikamente ausgelöst wurden. Gegebenenfalls werden zusätzliche Untersuchungen veranlasst, um eine eindeutige Abgrenzung zu ermöglichen.

Wichtige Tests und Untersuchungen

Die Diagnose von Parkinson kann durch verschiedene Tests und Untersuchungen unterstützt werden. Obwohl es keine bildgebenden Verfahren gibt, die Parkinson eindeutig diagnostizieren, können MRT- und CT-Scans des Gehirns durchgeführt werden, um andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen. Die Dopamintransporter-Szintigrafie (DAT-Scan) ist eine nuklearmedizinische Untersuchung, die die Dopamintransporter im Gehirn misst. Ein reduzierter Dopamintransport kann auf eine Parkinson-Erkrankung hindeuten. Bei einigen Patienten kann eine Untersuchung des Liquors (Hirn-Rückenmark-Flüssigkeit, auch als Hirnwasser oder Nervenwasser bezeichnet) in Erwägung gezogen werden, um andere neurodegenerative Erkrankungen (z. B. Normaldruck-Hysdrocephalus) auszuschließen. In manchen Fällen, insbesondere, wenn bereits andere Familienangehörige an einer Parkinson-Erkrankung erkrankt sind, können zudem genetische Tests durchgeführt werden, um spezifische Mutationen zu identifizieren.

Parkinson Symptome

Mehr als nur Zittern

Die Parkinson Symptome entwickeln sich in der Regel schleichend, sodass viele Betroffene die ersten Anzeichen erst wahrnehmen, wenn die Erkrankung bereits weiter fort­geschritten ist. Sie können von Person zu Person stark variieren und in unter­schiedlicher Ausprägung auftreten.

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Tremor

Das bekannteste und häufigste Symptom von Parkinson ist das charakteristische Zittern, der sogenannte Ruhetremor. Er tritt typischer­weise an den Händen auf, kann jedoch andere Körperregionen betreffen.

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Bradykinese

Auch die Verlangsamung willkürlicher Bewegungen kann auftreten. Das eingeschränkte Bewegungs­tempo führt dazu, dass alltägliche Tätig­keiten wie Gehen oder Anziehen zunehmend schwieriger und mühsamer werden.

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Rigor

Bei Parkinson kann eine anhaltende Muskel­steifheit auftreten, die zu Gelenk- und Bewegungs­einschränkungen führt. Die Bewegungen wirken dadurch schwerfällig und sind für die Betroffenen oft mit zusätzlicher Anstrengung verbunden.

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Posturale Instabilität

Im Verlauf der Erkrankung kommt es häufig zu einer Störung der aufrechten Körper­haltung. Viele Betroffene haben zunehmend Probleme, ihr Gleich­gewicht zu halten, was die Gefahr von Unsicher­heiten beim Gehen und Stürzen erheblich vergrößert.

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Veränderungen der Handschrift

Durch die auftretenden Parkinson-Symptome kann es zu Veränderungen der Handschrift kommen. Die nach­lassende Fein­motorik führt dazu, dass die Schrift oft kleiner, enger und zunehmend unleserlicher wird.

Psychsomatische Krankheitsbilder

Nicht-motorische Symptome

Zusätzlich können Parkinson-Patienten weitere Begleit­symptome entwickeln. Dazu gehören unter anderem Depressionen, Schlaf­störungen, Verstopfung, Riech­störungen und kognitive Veränderungen, die den Alltag zusätzlich beeinträchtigen.

Verlauf von Parkinson: Die Stadien der Erkrankung

Der Verlauf der Parkinson-Erkrankung ist sehr individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art der Symptome, des Alters bei der Diagnose, der genetischen Veran­lagung und der Wirksamkeit der Behandlung. Da es sich bei Parkinson um eine progressive, also voran­schreitende neuro­degenerative Erkrankung handelt, verschlimmern sich die Symptome im Laufe der Zeit. Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle Parkinson-Patienten alle Phasen durchlaufen. Im Allgemeinen lassen sich jedoch vier Stadien im Verlauf einer Parkinson-Erkrankung unterscheiden:

  • Frühstadium: In diesem frühen Stadium stehen motorische Parkinson Symptome wie Tremor, Bradykinese und Muskel­steifheit im Vorder­grund. Diese sind in der Regel noch leicht und wirken sich meist nicht stark auf das tägliche Leben aus. Frühzeitig diagnostiziert und behandelt, können die Symptome oft gut kontrolliert werden.
  • Mittlere Phase: Später nehmen die motorischen Probleme, insbesondere Muskelsteifheit und Verlangsamung der Bewegungen, deutlich zu. Zusätzlich können erstmals weitere Beschwerden auftreten, darunter Schlafstörungen, Gedächtnisprobleme sowie psychische Veränderungen wie Depressionen oder Angstzustände.
  • Spätstadium: In dieser späten Phase der Parkinson-Erkrankung werden alltägliche Aktivitäten immer herausfordernder. Es besteht ein erhöhtes Risiko für Stürze und Verletzungen. Die Unabhängigkeit kann eingeschränkt sein und der Pflegebedarf kann zunehmen.
  • Fortgeschrittene Phase: Die Symptome sind mittlerweile besonders ausgeprägt. Motorische Einschränkungen können so schwerwiegend sein, dass alltägliche Aktivitäten nur noch mit großer Mühe oder gar nicht mehr selbstständig möglich sind. Gleichzeitig treten häufig auch nicht-motorische Beschwerden auf, darunter kognitive Beeinträchtigungen bis hin zu einer Demenz.
Älterer Mann sitzt und löst ein Rätsel Labyrinth mit einem Stift

Therapie

Behandlungsmöglichkeiten bei Parkinson

Die Parkinson Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und das Fortschreiten der Erkrankung möglichst zu verlangsamen. Sie sollte individuell erfolgen und von einem Facharzt für Neurologie geleitet werden.

  • Medikamentöse Therapie: Zum Einsatz kommen unter anderem Levodopa, Carbidopa, Dopamin-Agonisten, MAO-B-Hemmer und COMT-Hemmer. Art und Dosierung der Medikamente werden individuell an Symptome und Krankheitsverlauf angepasst.
  • Neurochirurgische Eingriffe: In fortgeschrittenen Stadien kann die Tiefe Hirnstimulation (DBS) in Betracht gezogen werden. Dabei werden Elektroden in bestimmte Hirnareale implantiert, die über einen Impulsgeber gesteuert werden und so Symptome deutlich lindern können.
Parkinson Patientin bei der Ergotherapie

Reha bei Parkinson

Parkinson Reha Klinik

Eine umfassende Rehabilitation kann helfen, sowohl motorische als auch nicht-motorische Symptome besser zu bewältigen. Bei Wicker verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem verschiedene Therapien individuell auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt werden.

  • Physiotherapie zur Stärkung der Muskulatur, Erhaltung der Beweglichkeit und Verbesserung der Koordination
  • Ergotherapie zur Verbesserung der Alltagsfähigkeiten und der Lebensqualität
  • Sprach- und Schlucktherapie, um die Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern
  • Psychologische Unterstützung
  • Gemeinschaft und soziale Unterstützung
  • Hilfsmittel und technische Unterstützung

Kontakt

Wie können wir Ihnen helfen?

Möchten Sie mehr über die Parkinson Erkrankung oder die Behandlungsmöglichkeiten in unseren Kliniken erfahren? Melden Sie sich gerne bei uns und wir helfen Ihnen weiter.

FAQ

Fragen & Antworten
zu Morbus Parkinson

Parkinson wirft bei Betroffenen wie auch bei Angehörigen oft viele Fragen auf. Falls Ihre Anliegen hier nicht beantwortet werden, können Sie uns jederzeit gerne kontaktieren.

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