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Rückenschmerzen durch Stress entstehen oft in Zeiten psychischer Belastung und zeigen sich meist durch Muskelverspannungen. Wichtig ist, sowohl die Rückenschmerzen als auch ihre Ursache zu erkennen und gezielt zu behandeln.
Dass zu viel Stress ungesund ist, weiß eigentlich jeder. Anspannung kann sich in körperlichen Beschwerden zeigen: Schlafstörungen, Magenprobleme, Tinnitus – und auch Rückenschmerzen. Letztere werden meist mit falscher Haltung, zu wenig Bewegung oder langen Schreibtischzeiten in Verbindung gebracht. Doch auch die Psyche kann den Rücken belasten.
Rückenschmerzen, die durch Stress ausgelöst werden, äußern sich ähnlich wie körperlich bedingte: stechend, drückend oder als unangenehme Verspannung im Rückenbereich. Es gibt jedoch Anzeichen, die darauf hindeuten, dass die Rückenschmerzen eher von der Psyche ausgelöst werden:
Wird Stress als möglicher Auslöser vermutet, sollten zunächst körperliche Ursachen medizinisch ausgeschlossen werden. Zu den häufigsten Gründen für Rückenschmerzen zählen Bewegungsmangel, Fehlhaltungen oder Verschleiß an Wirbelgelenken und Bandscheiben. Oft wirken auch mehrere Faktoren zusammen – etwa bei einem Beruf, der langes Sitzen mit hohem Stresslevel verbindet.
Anhaltender Stress führt häufig zu Muskelverspannungen, vor allem im Nacken-, Schulter- und Rückenbereich. Bleibt dieser Zustand über längere Zeit bestehen, können sich daraus stressbedingte Rückenschmerzen entwickeln. Gleichzeitig beeinflusst Stress das Schmerzempfinden: Wer unter ständiger psychischer Belastung steht, reagiert oft empfindlicher auf Schmerzen. Stresshormone verändern die Schmerzverarbeitung im Körper, wodurch die Schmerzschwelle sinken kann. Dieser Zusammenhang wirkt jedoch in beide Richtungen: Anhaltende Schmerzen erhöhen wiederum das Stresslevel. Gefühle wie Hilflosigkeit oder die Angst vor weiteren Schmerzen führen zu Schonhaltungen und Bewegungsvermeidung – was die Muskulatur schwächen und die Rückenschmerzen verstärken kann. So entsteht ein Teufelskreis aus Schmerz und Stress, der sich gegenseitig auf körperlicher und psychischer Ebene verstärkt.
Verschiedene seelische Belastungen im Alltag oder Beruf können den Körper in einen dauerhaften Anspannungszustand versetzen – und so Rückenschmerzen auslösen oder verstärken. Zu den häufigsten Auslösern von stressbedingten Rückenschmerzen zählen:
Solche Belastungen wirken sich nicht nur auf die Psyche, sondern auch direkt auf den Körper aus. Wer unter Rückenschmerzen durch Stress leidet, sollte frühzeitig gegensteuern – etwa durch gezielte Entspannung, psychologische Unterstützung oder eine bewusste Veränderung im Lebensstil.
Wenn Rückenschmerzen durch Stress oder psychische Belastungen entstehen, sollte nicht nur der Schmerz bekämpft, sondern vor allem die Ursache behandelt werden. Ein wichtiger Schritt ist es, den Stress wirksam zu reduzieren – denn erst, wenn die innere Anspannung nachlässt, kann sich auch die Muskulatur entspannen. Dabei können sowohl Veränderungen im Alltag als auch professionelle Unterstützung hilfreich sein.
Stressbewältigung im Alltag:
Entspannung und Achtsamkeit:
Bewegung und körperlicher Ausgleich:
Therapeutische Maßnahmen setzen dort an, wo Alltagsstrategien an ihre Grenzen stoßen. Bei anhaltenden oder stark belastenden Rückenschmerzen können professionelle Ansätze dabei helfen, sowohl körperliche Beschwerden zu lindern als auch psychische Belastungen aufzuarbeiten. Je nach individueller Situation können beispielsweise Psychotherapie oder Physiotherapie zum Einsatz können – sowohl einzeln als auch kombiniert.
Psychotherapie
Psychotherapeutische Ansätze können besonders dann hilfreich sein, wenn Rückenschmerzen mit Stress, anhaltender Überlastung, innerer Anspannung, Ängsten oder depressiven Verstimmungen einhergehen. Psychische Belastungen können aufgearbeitet und neue Strategien im Umgang mit Stress entwickelt werden. Bei psychosomatisch bedingten Rückenschmerzen ist die psychotherapeutische Begleitung häufig ein zentraler Bestandteil der Behandlung.
Physiotherapie
Um die verspannte Rückenmuskulatur zu lockern und Schmerzen zu lindern, können physiotherapeutische Maßnahmen helfen. Durch gezielte Techniken lassen sich verspannte Muskelpartien lockern und die Beweglichkeit verbessern. Gleichzeitig wird die Körperwahrnehmung gestärkt und Haltungsmuster können bewusst verändert werden. Ergänzende Übungen zur Kräftigung und Mobilisierung des Rückens fördern langfristig die Stabilität und beugen neuen Beschwerden vor.
In den Wicker-Kliniken verfolgen wir einen ganzheitlichen Therapieansatz, der jeden Patienten individuell berücksichtigt. In unserer Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie kombinieren wir psychotherapeutische Einzel- und Gruppengespräche mit weiteren wirkungsvollen Methoden. Dazu gehören unter anderem Entspannungsverfahren, Physiotherapie und die psychosomatische Bewegungstherapie. Das Ziel ist es, nicht nur die Rückenschmerzen zu lindern, sondern auch die zugrunde liegenden psychischen Belastungen zu erkennen und zu verarbeiten – für mehr Lebensqualität und langfristige Beschwerdefreiheit.
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